Düsseldorf. Cannabis-Blitzumfrage des Elternverbands der Gymnasien: 64 Prozent der Eltern sehen Gefahren. Doch 78 Prozent der Schüler begrüßen Legalisierung.
Eine Mehrheit der Gymnasial-Eltern (64 %) in NRW sieht die geplante Legalisierung von Cannabis kritisch oder befürchtet gesundheitliche Risiken. Das ergab eine Blitzumfrage der Landeselternschaft der Gymnasien (LEGym), an der insgesamt etwa 19.500 Personen teilgenommen haben, teilte der Verband am Mittwoch mit.
Von den mehr als 13.000 befragten Eltern befürchten 31 Prozent große Gefahren für die Kinder und Jugendlichen, 33 Prozent stehen der Legalisierung zudem skeptisch gegenüber. Hingegen sehen 23 Prozent keine größeren Risiken, neun Prozent erkennen gar keine Gefahren. „Uns als Landeselternschaft hat diese Besorgnis überrascht“, sagt Verbandsvorsitzender Oliver Ziehm. Schon zuvor habe die Landeselternschaft gegenüber dem Bundesgesundheitsminister klar gemacht, dass „wir zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen klar gegen die Legalisierung von Cannabis in Deutschland sind“.
Lehrkräfte weniger besorgt
Anders als die Eltern beurteilen in der Umfrage die rund 2770 befragten Lehrerinnen und Lehrer die Legalisierungspläne des Bundes. Danach sehen insgesamt 57 Prozent keine größeren oder gar keine Gefahren für Kinder und Jugendliche.
„Unsere Umfrage zeigt, dass die Lehrkräfte der Cannabis-Legalisierung also deutlich weniger kritisch gegenüberstehen als die Eltern“, sagte Ziehm. 61 Prozent der Lehrkräfte befürworten demnach die Legalisierungspläne der Bundesregierung.
Bei den knapp 1900 befragten Schülerinnen und Schülern in NRW fiel die Zustimmung noch deutlicher aus: 78 Prozent begrüßen eine Legalisierung der Droge. Nur neun Prozent der Schüler sehen große Gefahren oder stehen einer Legalisierung zumindest kritisch gegenüber.
Eltern: Cannabis ist ein Nervengift
Nach Plänen der Regierungskoalition sollen Besitz und Konsum von Cannabis bis 25 Gramm für Erwachsene straffrei bleiben. Ärztevertreter hatten zuletzt vor einer Legalisierung gewarnt, auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht die Pläne kritisch.
Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW befürchtet, dass durch eine Legalisierung auch Minderjährige leichter an die Droge kommen könnten. Der Konsum müsse für Kinder und Jugendliche zu ihrem eigenen Schutz tabu bleiben. „Die Landeselternschaft warnt eindringlich vor Cannabis, das ein gefährliches Nervengift und eine Droge ist, die in die Abhängigkeit führen kann“, heißt es in einer Stellungnahme.
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