Krisen, die krank machen

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Die Deutschen sind gestresst. Stets vernetzt mit dem Smartphone leben sie doch immer isolierter. Sie trinken zu viel Alkohol, machen zu wenig Sport, dafür viel zu viele Überstunden: Es vergeht kaum eine Woche, in der sich nicht eine Studie oder Umfrage mit dem Lebensgefühl und den Verhaltensweisen der Menschen beschäftigt – und mit den vermeintlich negativen Folgen. Eine davon: Die psychischen Erkrankungen, allen voran die Depressionen, nehmen stark zu.

Die Deutschen sind gestresst. Stets vernetzt mit dem Smartphone leben sie doch immer isolierter. Sie trinken zu viel Alkohol, machen zu wenig Sport, dafür viel zu viele Überstunden: Es vergeht kaum eine Woche, in der sich nicht eine Studie oder Umfrage mit dem Lebensgefühl und den Verhaltensweisen der Menschen beschäftigt – und mit den vermeintlich negativen Folgen. Eine davon: Die psychischen Erkrankungen, allen voran die Depressionen, nehmen stark zu.

Tatsächlich bleiben immer mehr Arbeitnehmer aus psychischen Gründen zu Hause, wie aus dem Fehlzeiten-Report der AOK hervorgeht. Doch die gestiegene Zahl der Diagnosen von psychischen Erkrankungen bedeutet nicht , dass es um die seelische Gesundheit immer schlechter bestellt ist. Positiv interpretiert ist es ein Zeichen dafür, dass die Akzeptanz von Krankheiten wie Depressionen größer geworden ist. Heute geht die Gesellschaft offener mit persönlichen Krisen um als vor Jahrzehnten. So hat sich die Zahl der Suizide seit 1980 halbiert, weil viel mehr Menschen Medikamente nehmen und Therapien bekommen.

Vor dem Krankheitsbild einer echten Depression belasten Ereignisse wie schwere Krankheiten in der Familie, der Tod eines Angehörigen oder die Trennung vom Partner. Im Betrieb kann Mobbing oder ein schlechtes Verhältnis zum Vorgesetzten eine Krise auslösen. In dieser Phase brauchen Mitarbeiter Rücksicht und Verständnis, doch laut AOK-Report muss über die Hälfte der Betroffenen darauf verzichten. Zudem gibt es kaum Präventionsprogramme für psychische Krankheiten, dafür viele Möglichkeiten, mit betrieblicher Unterstützung Sport zu treiben, Rückenschmerzen vorzubeugen, abzunehmen oder mit dem Rauchen aufzuhören. Unterstützt werden diese Programme von den gesetzlichen Krankenkassen. Der Report der AOK legt offen: Nun wird es Zeit, den Blick auch auf die Seele zu werfen.

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