Abtreibung

Köln: Schlagstockeinsatz beim „Marsch für das Leben“

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Der „Marsch für das Leben“ in Köln führt zu mehreren Gegen-Protesten.

Der „Marsch für das Leben“ in Köln führt zu mehreren Gegen-Protesten.

Foto: Thomas Banneyer / dpa

Köln.  Mehrere Hundert Menschen sind am Samstag in Köln wegen Abtreibung auf die Straße gegangen. Auslöser war eine Demo-Premiere in der Domstadt.

In Köln haben am Samstag jeweils mehrere Hundert Menschen für und gegen Abtreibungen demonstriert. Gegendemonstranten blockierten dabei am Nachmittag den „Marsch für das Leben“ des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), der nach einer Auftaktkundgebung auf dem Heumarkt durch die Innenstadt ziehen sollte, wie ein Polizeisprecher sagte. Wegen der Blockade seien die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich auf den Heumarkt zu einer Abschlusskundgebung zurückgekehrt.

Im Rahmen der Blockade habe die Polizei auch Schlagstöcke eingesetzt, sagte der Sprecher. Demnach hätten Beamte versucht, Blockadeteilnehmer zu trennen. Dabei seien sie geschlagen und getreten worden von Personen, die sich wiederum hinter einem großen Transparent versteckt hätten. Als die Polizei das Transparent habe an sich nehmen wollen, sei Demonstranten, die es festgehalten hätten, auf die Hände geschlagen worden, schilderte der Sprecher.

Zum sogenannten Marsch für das Leben waren nach Polizeiangaben 1000 Teilnehmer angemeldet. Zeitgleich waren mehrere Gegendemos geplant, zu denen die Veranstalter im Vorfeld rund 3000 Menschen angemeldet hatten.

Köln: Protest und Gegenprotest bei Demos zu Abtreibung

Nach Beobachtung eines dpa-Reporters blieb es bei den Auftaktdemos am Mittag auf dem Heumarkt mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern insgesamt friedlich. Vereinzelt sei es zu Wortgefechten zwischen den Demonstranten gekommen. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zu den Teilnehmerzahlen.

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Der BVL, ein Zusammenschluss meist christlich geprägter Organisationen, setzt sich nach eigenen Angaben für den Schutz jedes Menschen „von der Zeugung bis zum natürlichen Tod“ ein. Die Demonstration wird von der Deutschen Bischofskonferenz unterstützt.

Katholische Kirche unterstützte “Marsch für das Leben“

Veranstalterin der größten Gegendemonstration war die Initiative „Pro Choice Köln - für selbstbestimmtes Leben“. Zur Teilnahme aufgerufen hatten unter anderem die Grünen und Pro Familia NRW.

Auch in Berlin war für Samstag ein „Marsch für das Leben“ angekündigt. Während dieser in der Hauptstadt jährlich stattfindet, ist es in Köln das erste Mal. Dort gab es im Vorfeld vor allem Diskussionen, weil die örtliche CDU den „Marsch“ auf ihrer Homepage angekündigt hatte.

(dpa)

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