Auch am Dienstag könnten wieder israelische Geiseln freikommen. Medien berichten über eine neue Namensliste. Israel-News im Blog.
- Israel erhält neue Namensliste für nächste Geisel-Freilassung
- Am Montag kamen elf Israelis frei
- Außenministerin Baerbock: Zwei Deutsche unter den Freigelassenen
- Vierjährige Amerikanerin nach Hamas-Entführung bei Angehörigen
- USA hoffen nach Verlängerung der Waffenruhe auf weitere Ausdehnung
Berlin/Tel Aviv. Die Feuerpause im Gazastreifen galt eigentlich noch bis Dienstagmorgen. Wenige Stunden vor Ablauf haben Israel und die islamistische Hamas sich nach Darstellung Katars auf eine Verlängerung geeinigt. Die US-Regierung hofft aufgrund der anhaltenden Waffenruhe auf eine weitere Ausdehnung. In der Nacht zu Dienstag erhielt Israel dann eine neue Namensliste. Mehrere Geiseln könnten heute freikommen.
Zuvor waren laut Angaben des israelischen Militärs elf weitere Geiseln freigekommen, darunter zwei Deutsche. Auch eine US-Amerikanerin war unter den Freigelassenen – ein vier Jahre altes Mädchen.
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Von unseren Reportern in Israel
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Israel-News vom 28. November – Medien: Israel erhält Geisel-Liste für weitere Freilassung
3.10 Uhr: Israel hat laut Medienberichten eine weitere Liste von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für eine kommende Freilassung erhalten. Die darin aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen, berichtete die „Times of Israel“ am frühen Dienstagmorgen unter Berufung auf das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu. Demnach wurde die Liste zunächst überprüft und die betroffenen Familien benachrichtigt. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien hatten von zehn Menschen berichtet.
Während der durch das Golfemirat Katar und Ägypten vermittelten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas kamen seit Freitag mehr als 50 Geiseln frei. Im Gegenzug ließ Israel dreimal so viele palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Die am Dienstagmorgen ursprünglich auslaufende Kampfpause wurde bis Donnerstag verlängert und damit laut „Times of Israel“ der Weg für die Freilassung von ungefähr 20 weiteren Geiseln geebnet.
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- Terrororganisation: Zahlreiche Beamte bei Razzien gegen Hamas und Samidoun
1.20 Uhr: Israel hat am frühen Dienstag die Freilassung von 33 palästinensischen Gefangenen bestätigt. Die Gefangenen seien „im Laufe der Nacht“ im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas freigelassen wurden, erklärte die israelische Strafvollzugsbehörde am Dienstag. Dabei handelte es sich um Frauen und Jugendliche. Der jüngste Teenager war den Angaben zufolge 14 Jahre alt.
Israel-News vom 27. November – Baerbock bestätigt Freilassung von zwei deutschen Hamas-Geiseln
22.20 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Freilassung von zwei deutschen Hamas-Geiseln bestätigt. „Weitere 11 Geiseln sind frei, darunter zwei deutsche Teenager“, schrieb sie am Montagabend im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Zuvor hatte das Vermittler-Land Katar mitgeteilt, dass unter anderem zwei deutsche Doppelstaatler freigelassen werden sollten.
Armee: Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben
21.10 Uhr: Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Elf Israelis seien am Montag in die Obhut von Mitarbeitern des Roten Kreuzes gegeben worden, teilte die israelische Armee mit. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich neun Kinder und zwei Frauen. Darunter seien auch zwei deutsche Teenager, teilte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Abend im Netzwerk X (vormals Twitter) mit. Damit erhöht sich die Zahl der freigelassenen Geiseln mit deutschem Pass auf zehn.
Im Gegenzug sollen 33 weibliche und jugendliche palästinensische Häftlinge entlassen werden. Israelische Medien hatten berichtet, es sollten auch mehrere thailändische Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden. Zuvor hatte es nach Medienberichten Unstimmigkeiten wegen der Namenslisten für den Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen geben. Israel hatte nach Medienberichten kritisiert, dass Mütter von ihren Kindern getrennt worden seien.
Es war bereits die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam. Bisher waren 58 Geiseln freigelassen worden, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug für die freigelassenen israelischen Geiseln wurden 117 Palästinenser aus der Haft entlassen.
USA: Hoffen nach Verlängerung der Waffenruhe auf weitere Ausdehnung
19.13 Uhr: Die US-Regierung hofft nach der Einigung auf eine Verlängerung der Waffenruhe im Gaza-Krieg auf eine weitere Ausdehnung. „Wir wollen, dass alle Geiseln freigelassen werden, und dies ist der beste Weg, sie freizubekommen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag. Eine weitere Verlängerung hänge davon ab, ob die islamistische Hamas weitere Geiseln freilasse. „Wir sind dankbar, dass wir zwei Tage mehr zur Verfügung haben (...) Wir würden es natürlich gerne sehen, wenn auch diese Pause weiter verlängert wird, bis alle Geiseln freigelassen sind.“
Im Moment gehe es bei der Verlängerung um die Freilassung 20 weiterer Geiseln, sagte Kirby. Die Verhandlungen beträfen Frauen und Kinder. Generell sei die Entscheidung für eine Waffenruhe ein Balanceakt, betonte Kirby. „Jede Unterbrechung der Kämpfe könnte für den Feind von Vorteil sein.“ Dass die Hamas jede Feuerpause für sich nutzen würde, sei aber immer Teil der Diskussionen und „Teil des Kalküls“ gewesen. Gleichzeitig könnten in dieser Zeit Geiseln freigelassen werden und Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen.
Vierjährige Amerikanerin nach Hamas-Entführung bei Angehörigen
19.10 Uhr: Ein vier Jahre altes US-amerikanisches Mädchen, das die Ermordung seiner Eltern beim Hamas-Massaker in Israel miterlebt hat und in den Gazastreifen entführt wurde, ist wieder mit seinen Angehörigen vereint. Die Familie des Kindes veröffentlichte am Montag Fotos des Wiedersehens. Das Mädchen war am Sonntagabend im Rahmen eines Abkommens zwischen der israelischen Regierung und der Hamas freigekommen.
Am 7. Oktober hatte die damals Dreijährige mit ihren beiden zehn und sechs Jahre alten Geschwistern in einem Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen den Angriff der Terroristen erlebt. Die Angreifer erschossen vor den Augen der drei Kinder die Mutter, wie US-Medien berichteten. Als der Vater sich schützend über seine Tochter legte, sei auch er erschossen worden. Ihre Geschwister überlebten demnach, weil sie sich in einem Schrank versteckten. Dort hätten sie bis zu ihrer Rettung 14 Stunden lang ausgeharrt, hieß es.
Avigail, die zunächst für tot gehalten worden war, kroch Berichten zufolge unter der Leiche ihres Vaters hervor und rannte zum Haus eines Nachbarn. Die Terroristen griffen sie und die Nachbarsfamilie dort auf und verschleppten alle in den Gazastreifen. Am vergangenen Freitag wurde das Mädchen in Gefangenschaft vier Jahre alt. „Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar“, sagte US-Präsident Joe Biden. Das Mädchen wird nach Angaben ihrer Verwandten nun zusammen mit seinen Geschwistern bei Tante, Onkel und Großeltern in Israel leben.
Katar: Israel und Hamas verlängern Feuerpause um zwei Tage
17.27 Uhr: Wenige Stunden vor Ablauf der zunächst auf vier Tage angelegten Feuerpause im Gaza-Krieg haben Israel und die islamistische Hamas sich nach Darstellung Katars auf eine Verlängerung geeinigt. Die seit Freitagmorgen geltende Feuerpause werde um zwei Tage verlängert, teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Montag mit.
Verlängerung der Waffenruhe um zwei Tage?
15.37 Uhr: Vor dem Auslaufen der viertägigen Feuerpause im Gaza-Krieg hat Israel der radikalislamischen Hamas eine Verlängerung vorgeschlagen. Regierungssprecher Eylon Levy sagte, „wir wollen über den heutigen Abend hinaus 50 weitere Geiseln freibekommen, um alle nach Hause zu bringen.“ Nach derzeitigem Stand endet die Feuerpause am Dienstag um 07.00 Uhr (Ortszeit, 06.00 MEZ). Aus Ägyptens heißt es laut einem Medienbericht, man stehe davor, den Waffenstillstand um zwei Tage zu verlängern.
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus ägyptischen Sicherheitskreisen erfuhr, bestehe Israel darauf, die Feuerpause „Tag für Tag zu erneuern“, während die ausländischen Vermittler eine „mehrtägige“ Kampfpause vorschlagen würden, hieß es.
Hamas brachte Frauen und Kinder bei Privatleuten unter
9.24 Uhr: Israel hat eine Liste mit Namen von elf Geiseln erhalten, die voraussichtlich heute freigelassen werden. Nach Informationen aus Katar, dass die Feuerpause und den Geiselaustausch vermittelt hat, „vermisst“ die Hamas einige Geiseln. Mehr als 40 Frauen und Kinder, seien bei Privatleuten im Gazastreifen untergebracht worden. Nun müsse die Hamas sie erst einmal ausfindig machen.
Der katarische Premierminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani sagte der Financial Times, wenn die Hamas an sie herankomme, werde es eine Verlängerung der Feuerpause geben. Es sei aber unklar, wie viele sie ausfindig machen könne. „Eines der Ziele (des Waffenstillstands) besteht darin, dass sie (Hamas) Zeit haben, nach den restlichen Vermissten zu suchen“, so Al-Thani.
Menschenrechtler: Fehlgezündete Rakete wohl Grund für Explosion an Gaza-Klinik
7.23 Uhr: Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen geht nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wahrscheinlich auf eine fehlgezündete Rakete zurück. „Die Explosion, die am 17. Oktober 2023 im arabischen Krankenhaus von Al-Ahli in Gaza zahlreiche Zivilisten tötete und verletzte, wurde offenbar durch eine raketengetriebene Munition ausgelöst, wie sie häufig von bewaffneten palästinensischen Gruppen eingesetzt wird“, teilte HRW am Sonntag mit. Es seien weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, wer die mutmaßliche Rakete abgefeuert habe und ob Kriegsgesetze verletzt worden sind.
Großbritannien hatte bereits eine Woche nach der Explosion Erkenntnisse, wonach sie wahrscheinlich durch eine palästinensische Rakete verursacht worden war. Die britische Regierung komme auf der Grundlage einer Analyse des britischen Geheimdienstes zu dem Schluss, dass die Detonation „wahrscheinlich von einer Rakete oder einem Teil davon verursacht wurde, die aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert wurde“, hatte der Premierminister Rishi Sunak am 23. Oktober erklärt. Die islamistische Hamas hatte direkt nach der Explosion Israel beschuldigt, das Krankenhaus beschossen zu haben.
Israel sprach dagegen vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Das israelische Militär veröffentlichte Luftaufnahmen, Mitschnitte und Videos veröffentlicht, die das belegen sollen. Bei der Explosion sollen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza Hunderte Menschen gestorben und verletzt worden sein. HRW erklärte, man sei nicht in der Lage, diese Zahlen zu bestätigen. Sie lägen aber deutlich höher als andere Schätzungen und erschienen in keinem Verhältnis zu den vor Ort sichtbaren Schäden, hieß es weiter.
Katars Regierungschef: Vernichtung der Hamas kaum möglich
5.32 Uhr: Das im Gaza-Krieg vermittelnde Golfemirat Katar hält die von Israel als Kriegsziel genannte Vernichtung der Terrororganisation Hamas für kaum realisierbar. „Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können. Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland“, sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, „um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren“. Wenn sein Land dann sehe, dass ein Krieg ausbricht, dann würden diese Kommunikationskanäle - wie bereits in der Vergangenheit - genutzt.
Mit Blick auf die israelische Regierung sagte Al Thani, man müsse sich nicht mögen. Er könne nicht mit einer Politik einverstanden sein, die sich weigere, das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat auch nur in Betracht zu ziehen und im Westjordanland „kriminelle Landnahme von Siedlern“ schütze. „Aber am Ende haben wir eine Arbeitsbeziehung. Wir haben Kontakte, arbeiten mit ihnen zum Wohl der Palästinenser. Und Israel weiß, wie effektiv diese Arbeitsbeziehung ist.“ Al Thani fügte hinzu, Israel habe Katar „in den vergangenen Jahren immer wieder um Hilfe dabei gebeten, Ruhe in Gaza und der Region sicherzustellen“. „Wir liefern. Wir retten Leben. Wir haben schwierige Verhandlungen geführt.“
Auf die Frage, ob Katar Sympathien für die Hamas hege, antwortete Al Thani: „Wir sympathisieren mit der palästinensischen Bevölkerung und der palästinensischen Sache. Wir haben Sympathie für die Menschen, die seit Jahrzehnten leiden. Und wir werden alles tun, was dem palästinensischen Volk hilft. Unsere Unterstützung gilt nicht politischen Parteien oder politischen Ideologien.“
Elon Musk reist nach Israel - Treffen mit Präsident Herzog geplant
1.55 Uhr: Der US-Technologieunternehmer Elon Musk wird bei einem Besuch in Israel am Montag Präsident Isaac Herzog und Angehörige der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln treffen. Wie Herzogs Büro am Sonntagabend mitteilte, will der israelische Präsident bei dem Gespräch mit Musk die Notwendigkeit unterstreichen, den „zunehmenden Antisemitismus im Internet zu bekämpfen“. An dem Treffen sollen auch Angehörige der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln teilnehmen, „die über die Schrecken des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober und den anhaltenden Schmerz und die Ungewissheit für die Gefangenen sprechen werden“, wie Herzogs Büro mitteilte.
Musks Onlinedienst X, das ehemalige Twitter, steht seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel und dem Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt in der Kritik, zu wenig gegen Antisemitismus und andere problematische Inhalte auf der Plattform zu tun. Im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg war es auf X zu einer Zunahme von Falschinformationen und Hassbotschaften gekommen.
In der Kritik steht aber auch Musk persönlich: Vor zehn Tagen hatte das Weiße Haus den Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX wegen einer umstrittenen Botschaft auf X die Verbreitung von Antisemitismus vorgeworfen und den Multimilliardär scharf kritisiert. Musk hatte zuvor einem X-Nutzer recht gegeben, der geschrieben hatte, „jüdische Gemeinschaften“ würden „Hass gegen Weiße“ schüren. „Du hast die tatsächliche Wahrheit gesagt“, schrieb Musk dazu. Der Satz löste einen Sturm der Empörung aus.
Israel-News vom 26. November – Netanjahu signalisiert Bereitschaft für Verlängerung der Feuerpause
22.44 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grundsätzlich Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der islamistischen Hamas signalisiert. Das Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung 10 weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern, teilte Netanjahu am Sonntagabend nach einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden mit. „Das wäre zu begrüßen.“
Gleichzeitig habe er Biden gesagt, dass die Kämpfe nach der Feuerpause wieder aufgenommen würden. Nach dem Ende des Abkommens werde Israel seine Kriegsziele „mit voller Kraft verwirklichen“.
Biden hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, dass er auf eine Verlängerung der Kampfpause hoffe. So könnten mehr Geiseln befreit und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza bereitgestellt werden.
Freigelassene Geisel schwebt in Lebensgefahr
21.21 Uhr: Eine am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba. Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel transportiert. Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Hubschrauber direkt ins Krankenhaus geflogen. Terroristen aus dem Gazastreifen hatten die 84-Jährige am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in das Küstengebiet verschleppt.
Hamas strebt Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg an
20.47 Uhr: Die islamistische Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung der mit Israel vereinbarten viertägigen Feuerpause an. Ziel sei es, im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen, teilte die Terrororganisation am Sonntagabend mit. Eine Reaktion aus Israel stand zunächst aus.
Nach Angaben Israels müsste die Hamas für jeden zusätzlichen Tag zehn weitere Geiseln freilassen. Laut Vermittler Katar wäre eine Verlängerung um zusätzliche sechs Tage möglich.
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19.51 Uhr: Wochenlang waren die nun befreiten Geiseln in der Gewalt von Terroristen. Jetzt sind sie zurück – doch die Freude ist nicht ungetrübt. Wie die Angehörigen die Rückkehr ihrer Familien erleben.
Abkommen mit Hamas: Israel entlässt 39 Palästinenser aus Gefängnissen
19.45 Uhr: Die israelische Gefängnisbehörde hat als Teil eines Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas erneut eine Gruppe von 39 Palästinenser freigelassen. Sie wurden im Laufe des Abends aus mehreren Gefängnissen entlassen, wie die israelische Gefängnisbehörde am Sonntagabend mitteilte. Palästinensischen Berichten zufolge handelte es sich um 39 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.
Unter ihnen war den Angaben nach auch ein Häftling aus dem Gazastreifen. Er wurde der Gefängnisbehörde zufolge am Grenzübergang Kerem Schalom entlassen. Die restlichen Freigelassenen wurden in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland erwartet. In Ramallah versammelte sich eine große Menschenmenge, um sie in Empfang zu nehmen.
Kreise: Hamas zu Verlängerung von Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln bereit
19.11 Uhr: Die radikalislamische Hamas und weitere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen sind nach Angaben aus dem Hamas-Umfeld zu einer Verlängerung der Feuerpause mit Israel um „zwei bis vier Tage“ bereit. Das sei den Vermittlern aus Katar und Ägypten übermittelt worden, hieß es am Sonntagabend weiter. Dadurch könnte „die Freilassung von zusätzlichen 20 bis 40 israelischen Gefangenen sichergestellt“ werden.
Die derzeitige Feuerpause von vier Tagen läuft am Montagabend aus. Die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass in dieser Zeit rund 50 israelische Geiseln, die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren, freigelassen werden. Im Gegenzug soll Israel rund 150 palästinensische Gefangene freilassen, vor allem Frauen und Minderjährige.
Biden: Vier Jahre altes Mädchen mit US-Pass unter geretteten Geiseln
19.05 Uhr: Unter den am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln befindet sich nach Angaben von US-Präsident Joe Biden ein vier Jahre altes Mädchen mit US-Staatsbürgerschaft. „Sie ist frei und sie ist jetzt in Israel“, sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts. „Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar.“
Die Mutter sei bei dem Angriff der Hamas-Terroristen am 7. Oktober vor Augen des Mädchens getötet worden, sagte Biden. Der Vater sei ebenfalls erschossen worden, als er sich schützend über das Mädchen legte. Das Kind sei dann zu den Nachbarn in ihrem Kibbutz gerannt, die ebenfalls als Geiseln genommen wurden. Am vergangenen Freitag habe es ihren vierten Geburtstag in Gefangenschaft verbracht.
Neben dem Mädchen sollen zwei weitere US-Staatsangehörige, zwei Frauen, zu den rund 50 Geiseln gehören, deren Freilassung im Rahmen des Geiselabkommens verhandelt worden war. Auf die Frage, ob auch sie am Sonntag übergeben worden seien, antwortete Biden: „Wir sind voller Hoffnung, aber ich kann Ihnen im Moment noch nichts Genaues sagen.“ Am Freitag und Samstag waren sie noch nicht freigekommen.
Netanjahu erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen
19.00 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erstmals seit Kriegsbeginn die Truppen im Gazastreifen besucht. „Wir unternehmen jede Anstrengung, um unsere Geiseln zurückzubringen, und am Ende werden wir sie alle zurückbringen“, sagte Netanjahu am Sonntag laut seinem Büro zu den Soldaten. „Wir werden bis zum Ende weitermachen – bis zum Sieg.“ Dabei bekräftigte er erneut Israels Kriegsziele. Es gehe darum, „die Hamas zu beseitigen, alle unsere Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen nicht wieder zu einer Bedrohung für den Staat Israel wird“. Nach Angaben seines Büros schaute er sich bei dem Besuch auch einen von den Soldaten freigelegten Tunnel der islamistischen Hamas an.
Armee: Dritte Gruppe von Geiseln in Israel
18.07 Uhr: Eine dritte Gruppe freigelassener Geiseln der islamistischen Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs den Gazastreifen verlassen. Vertreter des Roten Kreuzes übergaben 12 Geiseln den Sicherheitskräften am Grenzzaun zu Israel, wie die Armee am Sonntag mitteilte. Eine weitere Geisel sei direkt mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus gebracht worden.
„Parallel dazu waren vier weitere freigelassene Geiseln auf dem Weg zum Grenzübergang Rafah“, hieß es weiter. Unklar war zunächst, ob sie bereits die Grenze nach Ägypten überquert hatten. Der Armee zufolge sollten sie von dort weiter nach Israel gebracht werden.
Erstmals US-Staatsangehörige unter freigelassenen Geiseln
18.05 Uhr: Unter den am Sonntag im Gazastreifen übergebenen Geiseln ist übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge erstmals eine US-Staatsangehörige. Es handle sich um ein vier Jahre altes Mädchen, berichtete unter anderem der Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Bei dem Terrorangriff am 7. Oktober waren beide Eltern des Kindes von Hamas-Terroristen getötet worden. Das Mädchen wurde in den Gazastreifen verschleppt. Am Freitag wurde es vier Jahre alt.
Armee: Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben
16.49 Uhr: Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien am Sonntag den IKRK-Mitarbeitern übermittelt worden, teilte die israelische Armee mit. Der militärische Arm der islamistischen Hamas schrieb bei Telegram, es seien 13 Israelis, drei Thailänder und ein russischer Staatsbürger freigelassen worden. Nach Angaben des israelischen Fernsehens handelte es sich bei den Israelis um neun Kinder und vier Frauen.
Im Gegenzug sollten noch am Sonntag für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden. Es war bereits die dritte Gruppe von Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam. Unter den bisher Freigelassenen waren auch acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden am Freitag und Samstag jeweils 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen.
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Aktivisten: Israel greift erneut Flughafen von Damaskus an
16.30 Uhr: Israel hat nach Angaben von Aktivisten erneut den Flughafen von Syriens Hauptstadt Damaskus angegriffen. Der Flughafen sei nach vorigen Angriffen Israels einen Monat nicht in Betrieb gewesen und habe erst am Samstag wieder geöffnet, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Israel habe die Landebahnen wieder bombardiert, weshalb der Flughafen erneut habe schließen müssen. Auch am Militärflughafen von Damaskus seien Explosionen zu hören gewesen. Israels Armee kommentierte die Berichte wie üblich nicht.
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens.
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Ägypten: Freilassung von 13 Israelis und 39 Palästinensern am Sonntag
15.20 Uhr: Im Rahmen der Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen nach Angaben Ägyptens am Sonntag weitere 13 israelische Geiseln und 39 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Die ägyptischen Behörden hätten eine Liste mit Namen der 13 Israelis und der 39 Palästinenser erhalten, teilte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, mit. Ob unabhängig von der Vereinbarung wie zuvor auch nicht-israelische Geiseln aus Gewalt der Hamas freikommen sollten, sagte Raschwan nicht.
Steinmeier beginnt zweitägigen Solidaritätsbesuch in Israel
15.12 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Sonntagnachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein. Dass die beiden höchsten Repräsentanten des deutschen Staates mitten im Gaza-Krieg in das von der terroristischen Hamas angegriffene Land reisen, soll ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen.
Sie folgen einer Einladung des israelischen Präsident Izchak Herzog. Die beiden Staatsoberhäupter und ihre Frauen sind eng miteinander befreundet. Steinmeier wird auch von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet. Sie werden anschließend Oman und Katar besuchen. Noch für den Sonntag waren politische Gespräche Steinmeiers mit Herzog geplant.
In einer Videobotschaft hatte der Bundespräsident am Samstag das Selbstverteidigungsrecht Israels gegen die Hamas betont. Er rief aber auch zum Einhalten humanitärer Regeln auf. Jede Vorkehrung, Zivilisten aus der Schusslinie zu bekommen, sei notwendig. Hinzu komme ihre Versorgung mit dem Lebenswichtigsten. „Das verlangt das humanitäre Völkerrecht, und das erwarten auch wir Deutschen.“
Steinmeier plädierte langfristig für eine Zwei-Staaten-Lösung, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten. Die Chance hierfür sei in der Vergangenheit auch durch die Ausweitung israelischer Siedlungen im Westjordanland vertan worden, kritisierte Steinmeier.
X-Post des irischen Regierungschefs sorgt in Israel für Empörung
13.30 Uhr: Ein X-Post des irischen Regierungschefs Leo Varadkar zur Freilassung eines neunjährigen irisch-israelischen Mädchens aus der Gefangenschaft im Gazastreifen hat für Verstimmung gesorgt. Israel wolle wegen der „empörenden Äußerungen“ den irischen Botschafter einbestellen, teilte der israelische Außenminister Eli Cohen am Sonntag mit.
Irlands Regierungschef hatte am Samstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, geschrieben: „Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.“
In Israel wurde diese Beschreibung als Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas kritisiert. Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, schrieb bei X: „Die neunjährige Emily war nie „verloren“ – sie wurde brutal von der terroristischen Hamas entführt und als Geisel gehalten.“
„Emily ist zu uns zurückgekommen!“ – Irisches Mädchen freigelassen
12.45 Uhr: Wochenlang bangte Irland um die kleine Emily. Das Mädchen war am 7. Oktober von Hamas-Terroristen entführt worden, erlebte seinen neunten Geburtstag in der Gewalt der Terrororganisation. Emily war zunächst für tot gehalten worden, ihr Vater Thomas Hand hatte sich in einem TV-Interview erleichtert geäußert: Was seiner Tochter in den Fängen der Hamas drohe, sei „schlimmer als der Tod“.
Nun ist das Mädchen frei. „Emily ist zu uns zurückgekommen!“, schrieb ihre Familie in einer Mitteilung der Zentrale des Forums von Geiseln und Vermissten am späten Samstagabend. „Wir finden keine Worte, um unsere Gefühle nach 50 schwierigen und komplizierten Tagen zu beschreiben. Wir sind überglücklich, Emily wieder in die Arme schließen zu können.“ Ein Video zeigte, wie ihr Vater sie in die Arme schloss.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar schrieb am Samstagabend auf X, vormals Twitter: „Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.“
Hamas meldet Tod von vier Anführern
12.15 Uhr: Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat den Tod von vier Anführern während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen bestätigt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden bestätigten am Sonntag den Tod von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens, sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern. Israelischen Medien zufolge war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der Brigaden.
61 Lastwagen mit Hilfsgütern im Norden des Gazastreifens angekommen
11.36 Uhr: Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die größte Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen. Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation am Samstagabend mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen damit unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten.
Am Samstag seien insgesamt bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Sonntag mit. Für den Samstag sei zunächst die Einfahrt von 200 Lastwagen geplant gewesen. Weil die Güter vorher aber genau kontrolliert werden, verzögert sich die Einfahrt teilweise. Am Samstag seien auch 129.000 Liter Diesel und vier Tanks mit Gas zum Kochen nach Gaza geliefert worden, teilte OCHA mit.
Sechs Palästinenser bei Einsätzen Israels im Westjordanland getötet
9.58 Uhr: Bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Sonntag sechs Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in dem Flüchtlingsviertel von Dschenin im nördlichen Westjordanland seien fünf Personen im Alter von 17 bis 33 Jahren getötet worden. Ein sechster Palästinenser sei in einem Dorf südlich von Nablus bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten getötet worden, die zu einer Razzia in den Ort eingedrungen seien.
Die israelische Armee teilte mit, Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet seien zu einem „Anti-Terror-Einsatz“ in dem Flüchtlingsviertel von Dschenin gewesen. Dabei sei ein Palästinenser festgenommen worden, der verdächtigt werde, für einen tödlichen Anschlag im August verantwortlich zu sein. Bei dem Anschlag damals in Huwara waren ein israelischer Vater und sein Sohn an einer Tankstelle erschossen worden.
Der bewaffnete Tatverdächtige sei in einer Wohnung in Dschenin festgenommen worden. Er habe sich dort mit anderen gesuchten Personen aufgehalten, hieß es in der Armee-Mitteilung. Das Militär veröffentlichte ein Bild von einem Sturmgewehr und zwei Magazinen, die in der Wohnung gefunden worden seien.
Katar: Hoffen auf Verlängerung der Feuerpause
9.02 Uhr: Das Golfemirat Katar hofft, die Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die vereinbarten vier Tage hinaus verlängern zu können. Das sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari, dem US-Sender CNN, wie dieser in der Nacht zum Sonntag berichtete. Auf Vermittlung Katars hin hatte die Hamas am Vortag eine zweite Gruppe an Geiseln, darunter vier deutsche Doppelstaatler, im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen. Eine erste Gruppe an Geiseln war am Freitag freigekommen. Katar vermittelt seit Beginn in dem Konflikt.
Die Kampfpause zwischen Israel und der Hamas soll gemäß einer Vereinbarung mindestens bis Montag dauern. Demnach sollen bis dahin insgesamt 50 Geiseln freigelassen werden. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage ist möglich, hatte Katar mitgeteilt. Bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober hatte die Hamas etwa 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Nach den bisherigen Freilassungen befinden sich noch etwa 200 Geiseln in ihrer Hand.
Man hoffe, dass der Schwung, der durch die Freilassungen der beiden vergangenen Tage und der vereinbarten Feuerpause entstanden sei, „es uns ermöglicht, die Feuerpause über diese vier Tage hinaus zu verlängern und somit ernsthaftere Gespräche über die restlichen Geiseln zu führen“, sagte Katars Außenminister dem Sender CNN weiter.
Am Sonntag sollen 13 weitere Gaza-Geiseln freikommen
8.30 Uhr: Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach an diesem Sonntag freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Morgen mit. Sicherheitsbeamte würden die Liste überprüfen. Die Information sei im Auftrag des für die Geiseln und Vermissten zuständigen Brigadegenerals Gal Hirsch den Familien der Geiseln überbracht worden, hieß es weiter. Wie viele Geiseln am Sonntag freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt. Am Vortag hatte die islamistische Hamas eine zweite Gruppe von insgesamt 17 Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen, darunter vier deutsche Doppelstaatler.
Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen. Schon am Freitag waren 24 Geiseln freigekommen: 13 Israelis sowie 11 Ausländer. Unter ihnen waren ebenfalls vier Deutsch-Israelis. Damit befinden sich noch rund 200 Geiseln in den Händen der Hamas. Die zur Zeit andauernde Kampfpause soll mindestens vier Tage halten. Gemäß der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen in der Zeit insgesamt 50 Geiseln freigelassen werden. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das im Konflikt vermittelnde Katar mitteilte.
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