Berlin
Angela Merkel ist erneut zur Bundeskanzlerin gewählt worden. Auch ihre Minister sind ernannt. Die neue große Koalition steht damit.
Angela Merkel ist zum vierten Mal vom Bundestag zur Kanzlerin gewählt worden. Am Mittwochmorgen stimmte die Mehrheit der Abgeordneten für die CDU-Vorsitzende als Regierungschefin. Die 63-jährige wird erneut
führen.
Angela Merkel bekam 364 Ja-Stimmen, das sind 35 Mandate weniger, als Union und SPD zusammen haben, nämlich 399.
315 Stimmen gegen Angela Merkel Gegen Merkel votierten 315 Abgeordnete, neun enthielten sich. Von den 702 anwesenden Abgeordneten gaben 692 ihre Stimme ab, davon waren vier Stimmen ungültig.
„Ich wünsche Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, von Herzen Kraft und Erfolg und Gottes Segen bei der Bewältigung Ihrer großen Aufgabe“, sagt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble nach der Wahl.
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel ist im Bundestag als Bundeskanzlerin von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vereidigt worden. Fast sechs Monate nach der Bundestagswahl war Merkel am Vormittag zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt worden. Wir zeigen Fotos des Wahltages.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
In einem weißen Blazer (bei den ersten drei Ernennungen trug sie einen schwarzen Blazer) legte Merkel die Eidesformel ab und schloss mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“ Es ist die vierte Amtszeit Merkels.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Natalia Wörner (r.) – Schauspielerin und Lebensgefährtin des künftigen Außenministers Heiko Maas – beobachtet die Vereidigung im Reichstagsgebäude. Im Vordergrund ist Franziska Giffey (SPD), die künftige Bundesfamilienministerin, zu sehen.
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Nach ihrer Wahl im Bundestag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die CDU-Vorsitzende Angela Merkel zur Bundeskanzlerin ernannt.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Im Schloss Bellevue nahm Merkel die Ernennungsurkunde entgegen.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Applaus gab es am Mittwochvormittag kurz nach dem Wahlergebnis im Bundestag.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Es ist ihre vierte Amtszeit.
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Einen Blumenstrauß gab es von Volker Kauder, Unions-Fraktionsvorsitzender. Sechs Monate nach der Bundestagswahl gehört er zu den Gratulanten zur Wiederwahl.
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Einen Handschlag und Diener gab es von AfD-Bundessprecher Alexander Gauland.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry schenkte Merkel ein Buch – und zwar „Höhenrausch – wirklichkeitsleere Welt der Politiker“. Das Buch des Journalisten Jürgen Leinemann ist bereits 2004 erschienen. Es geht um Politikverdrossenheit und dem Autor nach das „katastrophale Ansehen“ von Politikern. „Wo leben die eigentlich? Wissen die noch, wie es zugeht in der alltäglichen Welt, oder haben sie den Kontakt zur Wirklichkeit verloren?“, heißt es im Klappentext.
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Gratulant Martin Schulz (SPD).
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Der Bundestag ist am Mittwoch in Berlin zusammengekommen, um CDU-Chefin Angela Merkel sechs Monate nach der Bundestagswahl zum vierten Mal zur Kanzlerin zu wählen.
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Gemeinsam mit dem zukünftigen Außenminister Heiko Maas (SPD) erschien Merkel am Mittwochvormittag im Bundestag in Berlin.
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Im Bundestag verfügt ihre neue große Koalition über eine deutliche Mehrheit.
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Die ersten Stimmen wurden abgegeben.
Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Auch Merkel selbst gab ihre Stimme ab.
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Auch die Fraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht gab ihre Stimme ab. Hinter ihr steht der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann (SPD).
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
In Königsblau gekleidet: Die designierten Bundesministerinnen für Landwirtschaft, Julia Klöckner (CDU, l.) und die künftige Familienministerin.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Begleitet wurde Klöckner von ihrem Lebensgefährten Ralph Grieser und ihrer Nichte, Theresa Klöckner.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Martin Schulz (SPD) vor der Wahl der Bundeskanzlerin im Reichstagsgebäude im Plenarsaal.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Merkels Mutter Herlind Kasner (r.) und Merkels Büroleiterin Beate Baumann waren im Reichstagsgebäude anwesend.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Die 89-Jährige Kasner wurde von einem Freund der Familie, dem früheren Bildungsminister von Brandenburg, Roland Resch (Grüne), zum Sitzplatz geleitet.
Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
An der vierten Vereidigung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bundestag nahm auch ihr Ehemann Joachim Sauer teil – den drei früheren Zeremonien für seine Gattin war er fern geblieben.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Auch der Stiefsohn Merkels war anwesend. Daniel Sauer (l.) saß neben seinem Vater Joachim. Charlotte Knobloch – ehemailge Präsidentin des Zentralrats der Juden – leistete Gesellschaft.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Mit einem Laptop in den Händen verfolgten Vater und Sohn die Wahl.
Foto: Soeren Stache / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Herlind Kasner und Daniel Sauer.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Gute Stimmung bei (v.l.n.r.): Ursula von der Leyen (CDU), Verteidigungsministerin, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Bundeskanzlerin Angela Merkel und Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) winkten vor der Wahl der Bundeskanzlerin im Reichstagsgebäude.
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
V.l.n.r.: Volker Kauder, Vorsitzender der Unionsfraktion, Merkel und der scheidende Außenminister Sigmar Gabriel (SPD).
Foto: Gregor Fischer / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Saaldiener studierten ihre Ablaufpläne vor der Wahl.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Angela Merkels vierte Wahl zur Kanzlerin
Olaf Scholz (l, SPD), künftiger Bundesfinanzminister, und Svenja Schulze (r. oben, SPD), künftige Bundesumweltministerin.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Gegen elf Uhr am Mittwoch ernannte dann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Merkel zur Kanzlerin und überreichte ihr im Schloss Bellevue die Ernennungsurkunde. Steinmeier sagte: „Herzlichen Glückwunsch, Frau Bundeskanzlerin. Alles Gute.“
Danach wurde Merkel im Bundestag als Bundeskanzlerin vereidigt. Sie legte am Mittwochmittag die Eidesformel gegenüber Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ab, und schloss mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“
Steinmeier: Neuaufguss des Alten reicht nicht Später ernannte Steinmeier auch die Minister der neuen Koalition. Bei einer Zeremonie im Schloss Bellevue überreichte das Staatsoberhaupt den 15 Ministerinnen und Ministern die Ernennungsurkunden.
Das ist das Bundeskabinett
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am 14. März 2018 zum vierten Mal zur Regierungschefin gewählt worden. Auch ihr Bundeskabinett aus SPD-, CDU- und CSU-Ministern wurde vereidigt. Wir stellen das Kabinett vor.
Foto: Gregor Fischer / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Nach der Wahl im Bundestag wurde Merkel von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zur Bundeskanzlerin ernannt.
Foto: Michele Tantussi / Getty Images
Das ist das Bundeskabinett
Ursula von der Leyen (CDU) bleibt Bundesverteidigungsministerin. Sie ist eine von drei Frauen aus der sechsköpfigen CDU-Ministerriege.
Foto: Wolfgang Kumm / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Peter Altmaier (CDU) ist Wirtschaftsminister. Zuvor war der Merkel-Vertraute Bundesminister für besondere Aufgaben – der offizielle Name für den Posten, der kurz Kanzleramtsminister genannt wird.
Foto: M. Popow / imago/Metodi Popow
Das ist das Bundeskabinett
Anja Karliczek (CDU) ist Ministerin für Bildung und Forschung. Vor ihrer Vereidigung war sie Bundestagsabgeordente aus NRW.
Foto: Florian Gaertner/photothek.net / imago/photothek
Das ist das Bundeskabinett
Jens Spahn (CDU) ist Gesundheitsminister. Zuvor war er parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Julia Klöckner ist Landwirtschaftsministerin und gleichzeitig CDU-Vize sowie Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
Foto: Andreas Arnold / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Der CDU-Politiker Helge Braun, Jahrgang 1972, ist neuer Kanzleramtsminister.
Foto: Inga Kjer/photothek.net / imago/photothek
Das ist das Bundeskabinett
CSU-Chef Horst Seehofer, als bayerischer Ministerpräsident von seiner Partei nicht mehr gewollt, ist Innenminister. Die CSU handelte indes aus, dass das Innenministerium um die Bereiche Heimat und Bauen erweitert wird.
Foto: Stefan Boness/Ipon / imago/IPON
Das ist das Bundeskabinett
Die CSU stellt insgesamt drei Minister, darunter auch Andreas Scheuer, zuvor Generalsekretär seiner Partei: Der Politiker Jahrgang 1974 ist Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Gerd Müller (CSU) bekam seine Ernennungsurkunde als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ebenfalls von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Müller hatte das Amt auch schon im vorhergehenden Merkel-Kabinett inne.
Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS
Das ist das Bundeskabinett
Die SPD stellt insgesamt sechs Minister in der dritten großen Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel. Olaf Scholz ist Finanzminister und der Vizekanzler. Der SPD-Politiker war zuvor Hamburgs Erster Bürgermeister und von 2002 bis 2004 SPD-Generalsekretär.
Foto: Stefan Boness/Ipon / imago/IPON
Das ist das Bundeskabinett
Heiko Maas (SPD) ist in Merkel Kabinett Außenminister. Im Kabinett Merkel III hatte er zuvor das Amt des Justizministers inne.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Hubertus Heil, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, ist Arbeits- und Sozialminister und bekam die entsprechende Urkunde vom Bundespräsidenten.
Foto: Michele Tantussi / Getty Images
Das ist das Bundeskabinett
Franziska Giffey (SPD), zuvor Bezirksbürgermeisterin in Berlin-Neukölln, ist die neue Familienministerin.
Foto: Karlheinz Schindler / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Svenja Schulze (SPD), bisher Generalsekretärin der NRW-SPD, hat nun den Posten als Umweltministerin inne.
Foto: Rolf Vennenbernd / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Und das sind die Staatsminister: SPD-Politiker Michael Roth ist Staatsminister für Europaangelegenheiten im Auswärtigen Amt.
Foto: Carsten Koall / Getty Images
Das ist das Bundeskabinett
Die CSU-Politikerin Dorothee Bär ist Staatsministerin für Digitales und im Kanzleramt angesiedelt.
Foto: Karlheinz Schindler / dpa
Das ist das Bundeskabinett
SPD-Politikerin Katarina Barley übernahm zunächst das Justizministerium. Nach der Europawahl wechselt sie allerdings nach Brüssel.
Foto: Reiner Zensen / imago/Reiner Zensen
Das ist das Bundeskabinett
Neue Bundesjustizministerin wird Christine Lambrecht (SPD). Sie war zuvor parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion.
Foto: M. Popow / imago/Metodi Popow
Das ist das Bundeskabinett
Monika Grütters (CDU) bleibt Kulturstaatsministerin.
Foto: Pascal Le Segretain / Getty Images
Das ist das Bundeskabinett
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering, Frau des früheren SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, ist Staatsministerin für internationale Kulturpolitik.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Das ist das Bundeskabinett
Feierlicher Termin am 14. März 2018 im Schloss Bellevue in Berlin (v.l.n.r.): Helge Braun (CDU), Gerd Müller (CSU), Anja Karliczek (CDU), Jens Spahn (CDU), Katarina Barley (SPD, inzwischen nach Brüssel gewechselt), Julia Klöckner (CDU), Ursula von der Leyen (CDU), Heiko Maas (SPD), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Olaf Scholz (SPD), Horst Seehofer (CSU), Peter Altmaier (CDU), Hubertus Heil (SPD), Franziska Giffey (SPD), Andreas Scheuer (CSU) und Svenja Schulze (SPD).
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Steinmeier rief die neue Regierung auf, verloren gegangenes Vertrauen bei den Bürgern zurückzugewinnen. Dazu werde ein „schlichter Neuaufguss des Alten“ nicht genügen. „Diese Regierung muss sich neu und anders bewähren.“ Sie sei gut beraten, besonders im Gespräch mit Bürgern „genau hinzuhören und hinzuschauen, auch auf die alltäglichen Konflikte im Land – fern der Weltpolitik, wo Gewissheiten geschwunden sind und das Leben schwieriger geworden ist.“
Merkel war seit Ende Oktober nur noch als geschäftsführende Bundeskanzlerin im Amt. Nach gescheiterten Sondierungsgesprächen von CDU/CSU, FDP und Grünen im vergangenen Jahr gab es bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD schließlich eine Einigung.
und damit einer erneuten großen Koalition zu.
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Seit November 2005 ist die gebürtige Hamburgerin Angela Merkel erste deutsche Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Wir zeigen Stationen im Leben von Angela Merkel.
Foto: Luo Huanhuan / imago/Xinhua
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Merkel wurde am 17. Juli 1954 in Hamburg-Barmbek geboren. Noch im selben Jahr zog es die Familie allerdings in die DDR. Das Bild zeigt Angela Kasner im Alter von etwa zwei Jahren.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Der Heimatort von Angela Merkel: In Templin in Brandenburg wuchs die spätere Kanzlerin auf und beendete dort auch ihre Schullaufbahn.
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Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Kasner (heute Angela Merkel) bereitet im Juli 1973 – nach ihrem Abitur – mit Freunden beim Camping im brandenburgischen Himmelpfort (damals DDR) auf der Feuerstelle ein Essen zu.
Foto: Fotoreport / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Eltern von Angela Merkel im Oktober 2009: Horst Kasner (verstorben im Jahr 2011) war evangelischer Theologe, seine Frau Herlind Lehrerin für Latein und Englisch. Merkel hat zwei jüngere Geschwister: Bruder Marcus (geboren 1957) und Schwester Irene (geboren 1964).
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Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Goethe-Schule in Templin, auf der Angela Merkel Schülerin war.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Auch die Templiner Waldschule besuchte die spätere CDU-Politikerin. An der Erweiterten Oberschule in der 16.000-Einwohner-Stadt machte Merkel 1973 das Abitur – Notenschnitt: 1,0.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
1973 begann Merkel ihr Studium der Physik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. 1977 heiratete sie ihren Kommilitonen Ulrich Merkel, die Ehe hielt aber nur bis 1982. Merkel schloss ihr Studium 1978 mit ihrer Diplomarbeit ab. Thema: „Der Einfluß der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien“, Note: sehr gut.
Foto: imago
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel im März 1990 mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Merkel war damals Mitglied des „DA“, des Demokratischen Aufbruchs, der mit der Ost-CDU koalierte.
Foto: imago stock&people / imago/Frank Sorge
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel im Mai 1990 als Stellvertretende Regierungssprecherin der Regierung Lothar de Maiziére. Im August trat der „DA“ gemeinsam mit der Ost-CDU der westdeutschen CDU bei.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 holte Merkel in ihrem Wahlkreis einen klaren Sieg mit 48,5 Prozent der Erststimmen. Überraschend wurde die frisch gebackene Bundestagsabgeordnete wenig später von Bundeskanzler Helmut Kohl für einen Ministerposten nominiert.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Am 18. Januar 1991 wurde Merkel als Ministerin für Frauen und Jugend vereidigt.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Im Dezember des Jahres wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Dresden zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt.
Foto: Klaus Franke / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Merkel und ihr Mentor Helmut Kohl beim CDU-Parteitag im November 1994.
Foto: Tim Brakemeier / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Alte Bekannte: Angela Merkel und Horst Seehofer im März 1995. Merkel war von Helmut Kohl nach der Bundestagswahl 1994 zur Umweltministerin ernannt worden, Seehofer war zu dieser Zeit Bundesgesundheitsminister.
Foto: imago stock&people / imago/Rainer Unkel
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
1998 heiratete Angela Merkel den Quantenmechaniker Joachim Sauer, den sie 1984 kennengelernt hatte. Sauer brachte zwei Söhne aus seiner ersten Ehe mit in die Partnerschaft. Die beiden sind bis heute verheiratet.
Foto: REUTERS / MICHAELA REHLE / REUTERS
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Schlappe der CDU bei der Bundestagswahl 1998 bedeutete für Merkel indirekt einen Aufstieg. Wolfgang Schäuble beerbte Helmut Kohl als Parteivorsitzender – und ernannte Merkel zur Generalsekretärin.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
1999 wurde die CDU-Spendenaffäre bekannt – und Merkel übte ohne Absprache mit Schäuble offen Kritik an Helmut Kohl. Sie erntete für diesen Schritt viel Kritik, wurde „Nestbeschmutzerin“ genannt, bekam aber auch viel Zuspruch. Als auch Schäuble durch die Affäre immer mehr belastet wurde und zurücktreten musste, war Merkel eine der wenigen unbelasteten Nachfolge-Optionen.
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Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Am 10. April 2000 wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen zur Bundesvorsitzenden der Christdemokraten gewählt.
Foto: Michael Urban / REUTERS
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Edmund Stoiber und Angela Merkel im Januar 2002: Bei der Bundestagswahl im September des Jahres erhielten SPD und Grüne zusammen 306 von 603 Sitzen – Unions-Kanzlerkandidat Stoiber hatte keine Chance, SPD-Chef Gerhard Schröder blieb Kanzler. Merkel buhlte mit Friedrich Merz um den Fraktionsvorsitz der Union – schließlich soll Stoibers Unterstützung Merkel den Zuschlag gesichert haben.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Christian Wulff (l.), damaliger niedersächsischer CDU-Spitzenkandidat, Angela Merkel und Edmund Stoiber im Januar 2003: In diesem Jahr gab es CDU-Wahlerfolge bei den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen. Das stärkte die Position und den Einfluss der Oppositionsführerin Merkel im Bundestag.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
2004 endete unter anderem die Amtszeit von Johannes Rau als Bundespräsident. Wolfgang Schäuble brachte sich für die Nachfolge in Stellung, wurde unter anderem von Friedrich Merz unterstützt. Am Ende wurde Horst Köhler (Mitte) gewählt, der als Kandidat Merkels galt.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die SPD-Wahlschlappe in NRW im Mai 2005 veranlasste die Sozialdemokraten, eine vorgezogene Neuwahl des Bundestages anzustreben. Am 30. Mai entschieden sich CDU und CSU für Angela Merkel als Kandidatin.
Foto: imago stock&people / imago/Hermann J. Knippertz
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Kombo zeigt Fernsehbilder des TV-Duells am 4. September 2005 zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in Berlin.
Foto: Alexander Rüsche / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die „Bild“-Zeitung vom 11. Oktober 2005: Die Wahl im September hatte kein allzu eindeutiges Resultat geliefert, schließlich einigten sich Union und SPD am 10. Oktober auf eine Große Koalition – mit Kanzlerin Merkel.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel gibt am 22. November 2005 gegenüber dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert den Amtseid im Bundestag ab.
Foto: Peer Grimm / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Auch Amtsvorgänger Gerhard Schröder gehörte zu den Gratulanten.
Foto: Michael Hanschke / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Kanzlerin fiebert mit, als „die Welt zu Gast bei Freunden“ ist: Angela Merkel beim Achtelfinale der Fußball-WM 2006 zwischen Gastgeber Deutschland und Schweden in München.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel bekommt in Juni 2007 Blumen von José Manuel Barroso, dem damaligen Präsidenten der Europäische Kommission. 2007 trat Merkel erstmals die EU-Ratspräsidentschaft an.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die deutsch-französischen Beziehungen wurden unter Merkel, hier im Jahr 2007, wieder intensiver. Vor allem ihr Verhältnis zum damaligen Staatspräsident Nicolas Sarkozy war sehr eng. „Merkozy“ hielt als fester Begriff Einzug in die europäischen Medien.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Und auch das Verhältnis zum aktuellen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann sich sehen lassen.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
2008 hielt Merkel dann auch Einzug ins Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in London. Später kamen noch weitere Figuren hinzu für Ausstellungen in Berlin und Amsterdam.
Foto: imago stock&people / imago/Paulo Amorim
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bei der Bundestagswahl im September 2009 erhielten Union und FDP die notwendige Mehrheit der Stimmen für eine schwarz-gelbe Koalition. Merkel trat ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin an – einer ihrer Stellvertreter in dieser Legislaturperiode war Guido Westerwelle.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Im Juni 2011 erhielt Merkel aus den Händen von US-Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung, die die USA zu vergeben haben – und nur eine von etlichen Ehrungen, die Merkel zuteil wurden.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Eine ihrer tiefgreifendsten Entscheidungen traf die Kanzlerin im Jahr 2011: Nach der Atomkatastrophe von Fukushima verkündete sie den schnellen Atomausstieg der Bundesregierung.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Im Wahlkampf 2009 war sie noch dafür eingetreten, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Es gab viel Kritik, auch parteiintern, der Großteil der Bevölkerung trug die Entscheidung allerdings mit.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Der Start von Merkels dritter Amtszeit: Nachdem die FDP bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 den Einzug in den Bundestag verpasst hatte, einigten sich die Parteispitzen Sigmar Gabriel (SPD), Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) auf eine Große Koalition.
Foto: imago stock&people
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Merkel lässt sich im September 2015 nach dem Besuch einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Berlin für ein Selfie zusammen mit dem Flüchtling Shaker Kedida aus Mossul (Irak) fotografieren.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Für ihre Reaktionen auf die Griechenlandkrise, die Flüchtlingskrise und die Bedrohung durch den „Islamischen Staat“ ehrte das Time Magazine Angela Merkel als „Person of the Year 2015“. Vor der so betitelten „Kanzlerin der freien Welt“ hatten nur drei Deutsche diese Auszeichnung erhalten.
Foto: Time Magazine
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel heute: In der Flüchtlingskrise blieb sie ihrem liberalen Kurs treu, trotz großer Kritik von Unionspolitikern und einigen EU-Ländern.
Foto: Ralf Hirschberger / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Das einzige TV-Duell zwischen Angela Merkel und ihrem Kontrahenten Martin Schulz (SPD) vor der Bundestagswahl 2017: Der Schlagabtausch zwischen den beiden Spitzenkandidaten wurde live im ZDF, in der ARD, bei RTL und Sat.1 am 3. September 2017 übertragen.
Foto: HANDOUT / REUTERS
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Aber auch Schulz konnte Merkel nicht gefährlich werden. Auch wenn sie mit 33 Prozent ein schlechteres Ergebnis als bei der Wahl 2013 holte, konnte Merkels Union die Wahl mit deutlichem Vorsprung gewinnen.
Foto: Wolfgang Kumm / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Sechs Monate nach der Bundestagswahl, am 14. März, haben die Abgeordneten Angela Merkel als Kanzlerin wiedergewählt. Für die CDU-Vorsitzende ist es die vierte Amtszeit.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel
Sie nahm die Wahl an.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Kubicki: Kleine statt große Koalition Das Abstimmungsergebnis zeigt nach Ansicht von FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki, „dass die große Koalition eigentlich eine kleine Koalition ist“. Einige SPD-Abgeordnete hätten ja schon öffentlich erklärt gehabt, sie würden Merkel nicht wählen, sagt Kubicki bei n-tv. Mit Sicherheit gebe es auch Abweichler aus der Union.
schrieb am Mittwoch in einer ersten Reaktion auf die Wahl Merkels via Twitter: „Klare Wahl, reibungsloser Start. Jetzt mit aller Kraft für Deutschland!“
„Nur 9 Stimmen über dem Durst“, sagte Linken-Chefin Katja Kipping. „Das ist ein holpriger Start für Merkel und die neue Regierung.“
SPD-Vize Manuela Schwesig schrieb auf Twitter: „Herzlichen Glückwunsch und auf gute Zusammenarbeit zum Wohle unseres Landes!“
An der vierten Vereidigung Merkels im Bundestag nimmt auch ihr Ehemann Joachim Sauer teil – den drei früheren Zeremonien für seine Gattin war er fern geblieben.
Auf der Ehrentribüne im Bundestag nahm am Mittwoch außer dem 68-Jährigen auch dessen Sohn Daniel Platz. Merkels Mutter Herlind Kasner kam ebenfalls ins Parlament – wie bei den drei vorangegangenen Wahlen Merkels zur Kanzlerin. Die 89-Jährige wurde von einem Freund der Familie, dem früheren Bildungsminister von Brandenburg, Roland Resch (Grüne), zum Sitzplatz geleitet. (dpa/rtr)
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Konrad Adenauer (*5. Januar 1876, † 19. April 1976) war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1963, galt als Vater des Wiederaufbaus nach dem Krieg. Der Bundeskanzler ist in Deutschland die politisch mächtigste Figur. Wir zeigen alle Amtsinhaber seit der Gründung der Bundesrepublik.
Foto: imago/Sven Simon / IMAGO
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Von 1951 bis 1955 war Adenauer zudem Außenminister und ließ in dieser Funktion vor allem die Beziehungen zu Frankreich und den USA wieder aufleben. Adenauer war Mitbegründer der CDU und ab 1950 für 16 Jahre Parteichef.
Foto: AP Content / picture alliance/ASSOCIATED PRESS
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Ludwig Erhard (*4. Februar 1897, † 5. Mai 1977) war von 1963 bis 1966 Bundeskanzler. Zuvor hatte er 14 Jahre an der Spitze des Wirtschaftsministeriums gestanden und das Wirtschaftswunder maßgeblich mit angeschoben.
Foto: imago/Sven Simon / IMAGO
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Als Kanzler blieb er in vielen Fragen glücklos und trat schon nach etwas mehr als drei Jahren zurück. Auch den CDU-Vorsitz hatte er nur kurz inne: von März 1966 bis Mai 1967.
Foto: AP Content / picture alliance/AP
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Kurt Georg Kiesinger (*6. April 1904, † 9. März 1988) wurde 1966 nach acht Jahren als baden-württembergischer Ministerpräsident ins Kanzleramt gewählt. Er war der erste Kanzler, der mit einer Großen Koalition regierte. Seine Amtszeit war die kürzeste aller bisherigen Kanzler.
Foto: dpa Picture-Alliance / AP / picture alliance / AP Photo
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Bei der Bundestagswahl 1969 blieb seine CDU zwar stärkste Kraft, musste die Regierung aber an eine sozialliberale Koalition abtreten. Kiesinger ging die FDP nach deren Absage an die CDU hart an und wurde dafür harsch kritisiert. Auch seine Vergangenheit als NSDAP-Mitglied wurde immer wieder kritisch beäugt.
Foto: imago/Sven Simon / IMAGO
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Willy Brandt (*18. Dezember 1913, † 8. Oktober 1992) war der erste Bundeskanzler aus den Reihen der SPD, deren Vorsitzender er von 1964 bis 1987 war. Im Kabinett Kiesinger war er zuvor als Außenminister und Vizekanzler tätig, bis 1957 war er Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen.
Foto: imago/Sven Simon / IMAGO
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
In seiner Zeit als Kanzler von 1969 bis 1974 sorgte Brandt vor allem für eine Annäherung an die Staaten des damaligen Ostblocks – eine erste Entspannung in Zeiten des Kalten Kriegs.
Foto: Guenay Ulutuncok / © epd-bild / Guenay Ulutuncok
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Weltberühmt wurde sein „Kniefall von Warschau“ am 7. Dezember 1970 am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos , mit dem er in der polnischen Hauptstadt um Vergebung für die NS-Verbrechen bat. Für seine Entspannungspolitik erhielt der Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. Wegen der Affäre um den Kanzleramtsspion Günter Guillaume trat er im Mai 1974 zurück.
Foto: Keystone / © epd-bild / Keystone
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Helmut Schmidt (*23. Dezember 1918, †10. November 2015) übernahm ab 1974 für acht Jahre den Chefposten im Kanzleramt. Zuvor der SPD-Politiker von 1969 bis 1972 Verteidigungsminister, danach für zwei Jahre Finanzminister. In seine Amtszeit fielen einige wirtschaftliche Krisen, denen er unter anderem mit der Gründung des „Weltwirtschaftsgipfels“ begegnete.
Foto: imago/Sven Simon / IMAGO
Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Im Kampf gegen die RAF-Terroristen setzte der Mann mit der Zigarette ab 1975 auf eine unnachgiebige Linie, die ihm vor allem Kritik der Opfer-Familien einbrachte. Sein in Schmidts eigener Partei hoch umstrittenes Engagement für den „Nato-Doppelbeschluss“, der die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland als Gegengewicht zur sowjetischen Nuklearmacht vorsah, ließ die sozialliberale Koalition schließlich zerbrechen.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Helmut Kohl (*3. April 1930, †16. Juni 2017) absolvierte die bislang längste Amtsperiode als Bundeskanzler: von 1982 bis 1998. Zuvor, von 1969 bis 1976, hatte der CDU-Politiker als Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz regiert. In den Siebzigerjahren war Kohl mitverantwortlich für einige Kursänderungen in der CDU, deren Vorsitzender er von 1973 bis 1998 war.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
In seine Kanzlerschaft fiel die deutsche Wiedervereinigung, er gilt bis heute als „Kanzler der Einheit“. In der Kritik stand er am Ende seiner politischen Laufbahn wegen der CDU-Spendenaffäre, die ihn letztlich auch den Ehrenvorsitz seiner Partei kostete.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Gerhard Schröder (*7. April 1944) wurde 1998 nach acht Jahren als niedersächsischer Ministerpräsident zum Bundeskanzler gewählt. Der Sozialdemokrat blieb bis 2005 im Amt und an der Spitze der ersten rot-grünen Bundesregierung. Seine Regierung schickte erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder deutsche Soldaten in einen bewaffneten Konflikt – zur Befriedung des Kosovo.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Seine zweite Amtszeit „verdiente“ sich Schröder vor allem mit dem Krisenmanagement beim Elbe-Hochwasser 2002. Aus seiner Kanzlerschaft ging die Agenda 2010 hervor, aus der vor allem die „Hartz-Reformen“ bekannt sind. Die Agenda war seiner Zeit so umstritten und brachte ihm so viel Widerstände ein, dass er für 2005 eine vorgezogene Bundestagswahl ansetzte, die Rot-Grün verlor.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Mit Angela Merkel (*17. Juli 1954) kam 2005 die erste Frau an die Spitze der Bundesregierung. Zunächst regierte die Christdemokratin von 2005 bis 2009 in einer Großen Koalition mit der SPD, nach der Wahl 2009 mit einem Bündnis aus CDU und FDP – und seit 2013 wieder mit der SPD.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Zuvor hatte sie als Ministerin für Frauen und Jugend (1991 bis 1994) sowie als Umweltministerin (1994 bis 1998) gearbeitet. Seit April 2000 ist Merkel Bundesvorsitzende der CDU.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Nach dem Ja zur Großen Koalition ist Merkel am 14. März, sechs Monate nach der Bundestagswahl, zum vierten Mal wiedergewählt worden. In einem Weißen Blazer (bei den ersten Ernennungen trug sie einen schwarzen Blazer) legte sie Eidesformel ab.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Olaf Scholz (*14. Juni 1958 in Osnabrück) ist seit dem 8. Dezember 2021 Bundeskanzler der Bundesrepublik. Er löste Angela Merkel ab, die im Wahlkampf 2021 nicht mehr für die Union angetreten war. Scholz hatte zuvor in der Großen Koalition als Vizekanzler und Finanzminister gearbeitet. Scholz gilt als penibler Technokrat.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Zu den großen Krisen seiner Amtszeit gehört der Krieg in der Ukraine, den Russland unter Präsident Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begann. Scholz tauschte sich im Sommer 2022 dazu mit den führenden Industrienationen der G7 aus - hier ein Bild mit US-Präsident Joe Biden beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau.
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Adenauer bis Scholz: Die Kanzler der BRD
Olaf Scholz ist mit der SPD-Politikerin Britta Ernst (*1961) verheiratet. Die beiden leben in Potsdam.
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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