Fische in NRW

Nach Regenwetter: Lachse in NRW-Flüssen mehr als verdoppelt

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In diesem Jahr haben mehr Lachse den Weg vom Meer in die Flüsse Nordrhein-Westfalens geschafft. 

In diesem Jahr haben mehr Lachse den Weg vom Meer in die Flüsse Nordrhein-Westfalens geschafft. 

Foto: Oliver Berg / dpa

Recklinghausen  Viel Regen, hohe Flussstände: In diesem Jahr haben es mehr Lachse vom Meer in die Flüsse Nordrhein-Westfalens geschafft, berichtet das Lanuv.

Der regenreiche Herbst hat dafür gesorgt, dass es in diesem Jahr besonders viele Lachse vom Meer bis in ihre Laichgebiete in den Flüssen in Nordrhein-Westfalen geschafft haben. Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mitteilt, seien bislang 130 flussaufwärts schwimmende Lachse gezählt worden – das seien schon jetzt 145 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr.

In den vergangenen fünf Jahren seien Trockenheit und niedrige Flussstände ein großes Problem für Wanderfische wie die Lachse gewesen. In diesem Jahr seien die Wasserstände durch den vielen Regen im Spätsommer und im Herbst aber so hoch, dass Fische auch an Engstellen besser vorbeikommen. Deshalb hätten deutlich mehr Tiere als sonst den weiten Weg vom Meer durch den Rhein bis in Sieg, Wupper und Rur geschafft. Lachse wandern nach ein oder mehreren Jahren im Meer in ihre Heimatbäche zurück, um dort abzulaichen und Nachwuchs zu zeugen.

Wanderfischarten sollen durch Wanderfischprogramm des Lanuv wieder Lebensraum zurückerobern

In den 1950er Jahren waren die Lachse durch Überfischung, Staustufen und die Gewässerverschmutzung in den deutschen Flüssen ausgestorben. Dass es heute in Nordrhein-Westfalen überhaupt wieder Lachse gibt, sei allein auf das Wanderfischprogramm zurückzuführen, betonte das Lanuv. Mit dem 1998 gestarteten Programm sollen ehemals heimische Wanderfischarten wie Lachs, Maifisch und Nordseeschnäpel wieder ihren alten Lebensraum zurückerobern können.

Jedes Jahr werden dafür Hunderttausende Junglachse aufgezogen und in Sieg, Wupper und Rur eingesetzt. Von dort schwimmen sie ins Meer - und kehren zurück, wenn sie geschlechtsreif sind. Die zurückkehrenden Lachse sollen den Grundstein legen für die Entwicklung der natürlichen Lachspopulationen.

Damit die Fische den weiten Weg schaffen können, werden seit Jahren alte Wehre entfernt. Neben Schleusen oder Staumauern werden extra Wasserwege installiert, mit deren Hilfe Fische Hindernisse überwinden können. Trotz der Bemühungen könne sich der Lachsbestand im Moment noch nicht aus eigener Kraft erhalten, weil es noch an zu vielen Stellen Wehre und Wasserkraftanlagen gebe, betonte das Lanuv. Seit Beginn des Programm 1998 sind nur etwas mehr als 5000 Lachse aus dem Meer nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt. (dpa)

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