Schleswig-Holstein

Fast wie ein Sechser im Lotto: Meteorit schlägt in Haus ein

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Wilfried Labusch zeigt den kleinen Meteoriten, der das Dach seines Hauses in Elmshorn durchschlagen hat.

Wilfried Labusch zeigt den kleinen Meteoriten, der das Dach seines Hauses in Elmshorn durchschlagen hat.

Foto: dpa

Berlin   So ein Ereignis ist selten, ein Gewinn und unbezahlbar: Warum sich Wilfried Labusch aus Elmshorn über einen Dachschaden freuen kann.

Vielleicht hätte Wilfried Labusch Lotto spielen sollen. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für die Höchstprämie soll zwar bei eins zu 140 Millionen liegen. Andererseits: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Meteorit im Haus einschlägt? Wie selten ist das? Äußerst selten.

Wilfried Labusch aus Elmshorn (Schleswig-Holstein) sollte sich wie ein Auserwählter fühlen. In seinem Haus ist ein außerirdischer Gesteinsbrocken ins Dach eingeschlagen – ein Stein so groß wie ein Tennisball. Seither steht sein Telefon nicht still. Alle wollen mit ihm reden: Fernsehen, Radiosender. Auch Wissenschaftler.

Meteoriteneinschlag: Nach dem kosmischen Ereignis steht Elmshorn Kopf

Im schleswig-holsteinischen Elmshorn, genauer: im Norden der Stadt, entdeckte man schon am Dienstag einen Mini-Krater in einem Wohngebiet. Kurze Zeit später meldete sich die Familie Labusch. Mit stolzer und gleichzeitig amüsierter Miene zeigte Wilfried Labusch den kleinen, schwarzen, 225 Gramm schweren Stein.

Das Objekt der Begierde: 5,5 mal fünf Zentimeter groß, die Oberfläche etwas abgerundet. "Als ich ihn das erste Mal in der Hand hatte, war er noch lauwarm“, sagte Wilfried Labuschs Frau Birgit dem "Hamburger Abendblatt".

Schaden: Ein paar zerbrochene Dachpfannen. Gewinn: Höchste Aufmerksamkeit, der ganze Ort steht Kopf. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat das Ereignis bestätigt und beteuert, wie selten es sei. Zum letzte Mal schlug ein Meteorit in Deutschland im April 2002 ein, damals in Bayern, nahe Schloss Neuschwanstein.

Meteorit: "Wir sind jetzt seine Eigentümer“

Inzwischen tauschte ein Dachdecker die beschädigten Dachpfannen aus. Ein Kratzer im Metallzaun erinnert noch an den Einschlag. "Erste Untersuchungen werden in Dresden stattfinden“, berichtet Birgit Labusch.

Dann könne herausgefunden werden, woher aus dem All der Meteorit gekommen sei. "Wir haben gehört, dass er zwischen Mars und Venus hindurchgeflogen sein könnte.“ Nach Abschluss der Untersuchungen erhält das Elmshorner Ehepaar den Stein zurück. "Wir sind jetzt seine Eigentümer“, sagt Birgit Labusch.

Die meisten Meteoriten verglühen in der Atmosphäre, sie erreichen fast nie die Erdoberfläche. Nur wenige kommen durch, die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering. Vielleicht hätte Wilfried Labusch wirklich Lotto spielen sollen. Es ist seine Woche.(fmg)

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