Berlin. Finnland will mit seinem Metal-Rap-Song "Cha Cha Cha" beim ESC 2023 überzeugen. Alle Infos zum Sänger Käärijä und seinem ESC-Beitrag.
- Er ist wohl einer der schrägsten Vögel beim ESC 2023: Käärija aus Finnland
- Sein Lied "Cha Cha Cha" ist ein bunter Mix verschiedener Genres
- Lesen Sie hier alle Infos zum Künstler und seinem ESC-Beitrag
Finnland ist beim ESC bekannt für außergewöhnliche und harte Töne. Diesem Ruf wird das Land auch 2023 gerecht: Es schickt den Sänger Käärijä mit seinem schrägen Metal-Rap-Lied „Cha Cha Cha“ zum Eurovision Song Contest. Ein herrlich komischer Song, der das Publikum zum Tanzen bringt.
Sein Auftritt erregte schon beim Vorentscheid Aufstehen. Der 29-jährige Rapper Jere Pöyhönen alias Käärijä aus Helsinki steht mit einer neongrünen Puffjacke auf der Bühne. Wobei das Wort Jacke in diesem Fall nicht ganz passt, da lediglich seine Arme bedeckt sind. Auf seiner Brust prangt ein großes Rammstein-Tattoo – die Lieblingsband des Rappers.
Finnland beim ESC: Käärijä will mit Metal-Rap Lied „Cha Cha Cha“ überzeugen
Rammstein scheint auch Inspiration für den Song „Cha Cha Cha“ gewesen zu sein. In einer Mischung aus Rap und Metal performt Käärijä eine wilde Show auf der Bühne. Auch seine schwarze Lederhose mit abstehenden Nieten und sein dazu passendes Halsband, bringen einen gewissen Rocker-Look mit sich. Nicht ungewöhnlich für Finnland.
Und noch eine deutsche Band könnte ihn inspiriert haben: Das Lied erinnert an "We Got The Moves" von Electric Callboy. Die Gruppe hatte sich 2022 um das deutsche Ticket für den ESC beworben und galt als Fanfavorit – wurde vom zuständigen NDR aber nicht ausgewählt. Jegliche Ähnlichkeit ist aber sicher reiner Zufall.
Zurück zum Auftritt: Inmitten einer Art Palletten-Boxring tanzt Käärijä hemmungslos und schreit in sein Mikrofon. Um ihn herum: Überdrehte Cha-Cha-Cha Tänzerinnen und Tänzer in pinken Outfits, die dem Bühnenbild noch einen gewissen Farbklecks geben und den Sänger mit rosa Bändern fesseln. Durch und durch eine skurrile Performance, die den Zuschauern des ESC 2023 in Zeiten von Krieg und Krise gefallen könnte.
ESC 2023: Wilder Song erlaubt Zuschauern eine Pause von der Krisenzeit
Der Songtext ist komplett auf Finnisch und erlaubt den Zuschauern drei Minuten Pause von der aktuellen Welt. Weder der Krieg gegen die Ukraine, die Energiekrise noch die Inflation haben beim Zuhören Platz im Kopf.
Und auch wer Finnisch versteht, kann kurz aus der Gegenwart fliehen. „Diese anstrengende Woche und die vielen langen Tage sind vorbei; Es gibt nur Bar und Piña Colada in meinem Kopf“ singt Käärijä, der fast kein englisch sprechen soll.
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Während der erste Teil des Songs eher im Metal-Rap-Stil gehalten wird, ändert es sich schlagartig im letzten Drittel. Der finnische ESC-Song wird plötzlich zu einem ironischen Pop-Schlager, der vor allem jungen Leuten gefallen könnte und an die Musik koreanischer K-Pop-Idole erinnert.
„Finnland ist ein Party-Land, ein Heavy-Metal-Land und ein Pop-Land – dieser Song vereint alles davon“, begründet Käärijä diesen Wechsel. Seine Teilnahme am ESC hat ihn in seinem eigenen Land schlagartig berühmt gemacht.
Käärija mit "Cha Cha Cha": Finnlands ESC-Beitrag im Video
Käärijä überzeugte die Finnen und gilt als ESC-Favorit
Er überzeugte im Vorentscheid eindeutig. Gegen seine sieben Konkurrentinnen und Konkurrenten setzte er sich mit mehr als 50 Prozent der Stimmen durch. Damit schickt Finnland das erste Mal seit 2015 wieder ein Lied in der Landessprache zum Song Contest.
Nach dem schlechten Abschneiden des Songs „Jezebel“ der Band „The Rasmus“ im vergangenen Jahr (Platz 21 von 25), könnte es dieses Jahr wieder vielversprechend für Finnland werden. Der skurrile Song gilt als einer der Favoriten und könnte tatsächlich Chancen auf den Sieg haben. Vorher steht noch das Halbfinale am 9. Mai an, das für Käärijä allerdings locker zu schaffen sein sollte.
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Insgesamt hat Finnland den ESC nur einmal gewonnen. Mit der Rockband „Lordi“ konnte das Land 2006 in Athen überzeugen. Ansonsten sind sie neben Norwegen das Land, das am häufigsten auf den letzten drei Plätzen landete. So war das Land in den letzten Jahren platziert:
Jahr | Act | Lied | Platz |
2017 | Norma John | "Blackbird" | nicht für das Finale qualifiziert |
2018 | Saara Aalto | "Monster" | 25 |
2019 | Darude feat. Sebastian Rejman | "Look Away" | nicht für das Finale qualifiziert |
2021 | Blind Channel | "Dark Side" | 6 |
2022 | The Rasmus | "Jezebel" | 21 |
Eurovision Song Contest 2023: Das sind die ESC-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer
- Albanien: Albina & Familja Kelmendi – "Duje"
- Armenien: Brunette – "Future Lover"
- Aserbaidschan: TuralTuranX – "Tell Me More" (ausgeschieden)
- Australien: Voyager – "Promise"
- Belgien: Gustaph – "Because Of You"
- Dänemark: Reiley – "Breaking My Heart" (ausgeschieden)
- Deutschland: Lord of The Lost – "Blood And Glitter"
- Estland: Alika – "Bridges"
- Finnland: Käärijä – "Cha Cha Cha"
- Frankreich: La Zarra – "Évidemment"
- Georgien: Iru Khechanovi – "Echo" (ausgeschieden)
- Griechenland: Victor Vernicos – "What They Say" (ausgeschieden)
- Italien: Marco Mengoni – "Due vite"
- Irland: Wild Youth – "We Are One" (ausgeschieden)
- Island: Diljá – "Power" (ausgeschieden)
- Israel: Noa Kirel – "Unicorn"
- Kroatien: Let 3 – "Mama ŠČ!"
- Lettland: Sudden Lights – "Aijā" (ausgeschieden)
- Litauen: Monika Linkytė – "Stay"
- Malta: The Busker – "Dance (Our Own Party)" (ausgeschieden)
- Moldau: Pasha Parfeni – "Soarele și luna"
- Niederlande: Mia Nicolai & Dion Cooper – "Burning Daylight" (ausgeschieden)
- Norwegen: Alessandra – "Queen Of Kings"
- Österreich: Teya & Salena – "Who the hell is Edgar?"
- Polen: Blanka – "Solo"
- Portugal: Mimicat – "Ai Coração"
- Rumänien: Theodor Andrei – "D.G.T. (Off And On)" (ausgeschieden)
- San Marino: Piqued Jacks – "Like An Animal" (ausgeschieden)
- Schweden: Loreen – "Tattoo"
- Schweiz: Remo Forrer – "Watergun"
- Serbien: Luke Black – "Samo mi se spava"
- Slowenien: Joker Out – "Carpe Diem"
- Spanien: Blanca Paloma – "Eaea"
- Tschechien: Vesna – "My Sister's Crown"
- Ukraine: Tvorchi – "Heart Of Steel"
- Vereinigtes Königreich: Mae Muller – "I Wrote A Song"
- Zypern: Andrew Lambrou – "Break A Broken Heart"
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