Zweites ESC-Halbfinale 2023: Diese Acts sind im Finale
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Antonia Faltermaier
ESC 2023: Alle Infos zum Song Contest in Liverpool
ESC 2023: Alle Infos zum Song Contest in Liverpool
Es ist wieder soweit: Im Mai findet der 67. ESC statt. Diesmal aber nicht im Gewinnerland, sondern in Liverpool.
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Liverpool.Nach dem zweiten Halbfinale stehen nun alle Finalisten des Eurovision Song Contests 2023 fest. Ein Land sorgte für eine Überraschung.
Zwei Tage vor dem großen Finale konnten sich im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contests am Donnerstagabend zehn weitere Länder für die nächste Runde qualifizieren. Somit werden am kommenden Samstag 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr jeweiliges Land vertreten.
Doch in diesem Jahr ist vieles anders: Obwohl die ukrainische Band Kalush Orchestra den Eurovision Song Contest 2022 deutlich gewonnen hatte und somit eigentlich das diesjährige Megaevent austragen sollte, blicken ESC-Fans gerade aufgeregt nach Liverpool.
Der Grund: wegen des andauernden Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine ist eine Veranstaltung dort aktuell nicht möglich. Stattdessen bekam Großbritannien, das 2022 den zweiten Platz belegten, den Zuschlag, um den 67. Songwettbewerb ausrichten zu dürfen. Neu ist außerdem, dass die Länderjurys im Halbfinale kein Mitspracherecht mehr haben. Es entscheidet nur noch das Televoting, welche Acts ins Finale einziehen.
ESC: Ein Land zum ersten Mal seit fünf Jahren im Finale
Also, was gab es alles im zweiten Halbfinale: Einen dänischen TikToker mit 11 Millionen, der bereits einen Plattenvertrag mit einem der größten Independent-Labels der USA in der Tasche hat, mit seinem rosaroten Gute-Laune-Song allerdings trotzdem nicht den Sprung in die Finalshow schaffte. Eine Familie aus Albanien, die mit viel Pathos, heulendem Gesang und großzügigem Einsatz der Windmaschine über die Bedeutung von familiären Traditionen sang. Zypern war barfuß unterwegs und schickte einen Australier auf die Bühne, der eine poppige Herzschmerz-Powerballade zum Besten gab.
Alles in allem plätscherte der Abend mit wenigen Highlights vor sich hin. Das mag auch daran liegen, dass sich die großen Favoritinnen und Favoriten auf den Sieg bereits am Dienstag qualifiziert hatten. Ganz vorne bei den Buchmachern liegt zum Beispiel die schwedische Sängerin Loreen, die bereits 2012 mit ihrem Song „Euphoria“ den ESC für sich entscheiden konnte. Auf Platz zwei liegt der finnischen Rapper Käärijä, gefolgt von dem Duo Tvorchi aus der Ukraine mit dem Song „Heart Of Steel“.
Für eine der wenigen Überraschungen am Donnerstagabend sorgte das Duo Teya & Salena. Dank ihnen und dem überraschend starken Song „Who the Hell is Edgar“ konnte sich Österreich zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder für die Finalshow qualifizieren. Doch so humorvolle der Text des Beitrags klingt, die Botschaft der beiden Sängerinnen ist ernst: Es geht um den Kampf als Musikerin im Musikbusiness überhaupt wahrgenommen zu werden und darum, dass sich Frauen immer härter beweisen müssen als Männer, um ernst genommen zu werden.
Für noch mehr Frauenpower sorgten auch die estnische Sängerin Alika Milova, die mit ihrer Klavierballade das Gefühl des Verlorenseins in einer großen Welt ausdrückt sowie Diljá aus Island, die in ihrem kraftvollen Track von den Schatten der Vergangenheit sang, die mittlerweile keine Macht mehr über sie haben.
ESC 2023: Diese Acts aus dem zweiten Halbfinale sind weiter
Auch die slowenische Band Joker Out, die in ihrer Heimat ganze Stadien füllt und laut Moderator Peter Urban die erfolgreichste Band des Landes ist, blieb im Gedächtnis und schaffte mit ihrer rockigen Hymne „Carpe Diem“ den Sprung in die Finalshow. Sie wollen Slowenisch „in eine universelle Sprache aus Tanz und Entertainment übersetzen, die alle Länder verstehen“, so die Band.
Außer Konkurrenz, allerdings mit einer der besten Performances des Abends, rockten die Drag Queens Miss Demeanour, Miss Mercedes Benz und Tamara Thomas die Bühne, während die eingegangen Stimmen ausgezählt wurden. Ihr Medley aus empowernden Songs symbolisierte nochmal das Motto des Abends „United by Music“. „ESC is a place for everyone“, rief die ganz in Gelb gekleidete Miss Demeanour in die Menge.
Am Ende schafften es diese Bands nicht ins Finale: Griechenland, Dänemark, San Marino, Georgien, Rumänien und Island schieden mit zu wenig Votes aus. Die anderen Künstlerinnen und Künstler sehen wir bei der großen Finalshow am Samstag wieder, wenn es heißt „12 Points go to …“.