Kommentar

Fans von japanischen Comics werden oft belächelt

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Bei Manga- und Anime-Conventions werden Zeichnungen angefertigt und ausgestellt, wie hier auf einer Messe für japanische Comics im Revierpark Vonderort in Oberhausen, die im Februar stattfand.

Bei Manga- und Anime-Conventions werden Zeichnungen angefertigt und ausgestellt, wie hier auf einer Messe für japanische Comics im Revierpark Vonderort in Oberhausen, die im Februar stattfand.

Freudenberg.  Das die Fan-Szene oft verspottet wird, liegt daran, dass viele nicht wissen, was sich dahinter verbirgt, findet MC-Reporterin Lorena Wilmes.

Anime- und Manga-Fans begeistern sich für japanische Zeichentrickfilme und Comicbücher. Die leidenschaftlichen Comic-Anhänger werden im Japanischen „Otakus“ genannt. Auch in Deutschland gibt es inzwischen eine große Fanszene.

Doch nicht selten werden die Comic-Liebhaber belächelt und im Extremfall sogar gemobbt oder ausgegrenzt. Im persönlichen Kontakt und in sozialen Netzwerken werden sie häufig als kindisch bezeichnet. Aber nur weil es sich bei den Trickfilm-Serien „Biene Maja“ und „Heidi“ um Animes handelt, bedeutet das nicht, dass alle japanischen Comicbücher und -serien ausschließlich für kleine Kinder gemacht sind. Doch genau das ist es, was die Kritiker denken. Sie wissen oftmals nicht, dass es auch Animes und Mangas gibt, die eine ältere Zielgruppe ansprechen.

Auf Messen und Conventions der Fantasie freien Lauf lassen

Auch in den Medien wird über Fans von japanischen Comics häufig ein Bild gezeichnet, dass sie als skurrile Personen darstellt, die es zu belächeln gilt. In der RTL-Sendung „Punkt 12“ wurde beispielsweise kürzlich über Cosplayer berichtet. Dabei handelt es sich um Anime- und Manga-Fans, die mithilfe von Kostümen, Schminke und Accessoires versuchen, Charaktere aus den japanischen Comics möglichst genau darzustellen. Und in der Sendung wurde eine junge Cosplayerin von ihren eigenen Eltern vor der Kamera wegen ihres Hobbys verspottet.

Aufgrund von solchen Reaktionen fühlen sich viele Cosplayer in der „normalen“ Öffentlichkeit nicht wohl. Doch es gibt auch Orte, wo das anders ist: nämlich auf Japanmessen oder Anime-Conventions, wozu beispielsweise die Dokomi in Düsseldorf gehört. Dort kann jeder Fan seiner Fantasie freien Lauf lassen und muss sich nicht verstellen. Denn dort wird jeder akzeptiert wie er ist. Die Fans fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft. Es ist egal, ob sie sich kennen oder nicht: Sie fühlen sich wie in einer großen Familie. Auf diesen Veranstaltungen erleben die Fans die sogenannte „Otakupower“, womit Animenfanstärke gemeint ist, in besonderer Weise.

MC-Reporterin Lorena Wilmes, Klasse 9b, Freie Christliche Schule Siegen, Freudenberg

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