Menden. Jeden Morgen früh aus den Federn springen und dann körperlich anstrengende Arbeit leisten. Das ist nicht für jeden was. Auf dem Bauernhof gehört das aber zum Beruf dazu. Zwei Zeus-Reporter haben einen Bauern besucht und mit ihm über seinen Arbeitsalltag gesprochen.
Wir waren bei Bauer Heinz-Josef Scheffer und haben ihn befragt, wie das Leben auf dem Hof aussieht. Seit mehreren Generationen gibt es die Bauernfamilie Scheffer. Wie viele andere Bauern und Gewerbetreibende unterlag auch die Land- und Milchviehwirtschaft dem Wandel der Zeit. Es gehört auch heutzutage noch eine Menge Begeisterung dazu, Landwirt zu sein, denn der Beruf hat weit mehr als 40 Arbeitsstunden pro Woche.
Für Heinz-Josef Scheffer ist Bauer der beste und vielseitigste Beruf, sein „Traumjob“, der ihm Spaß macht, der ihn aber auch ernähren muss.
Früher wurden die Kühe alle per Hand gemolken, das war schwere körperliche Arbeit und dauerte sehr lange. Heute wird der Bauer von einem Melkroboter unterstützt. Dieser reinigt erst die Euter der Kuh und melkt sie anschließend, nachdem er per Laser die „Lage“ der Euter ermittelt hat. Der Melkroboter ersetzt dem Bauern auf lange Sicht Personal, denn immer weniger Leute sind bereit, die harte Arbeit zu leisten. Solche Maschinen sind in der Anschaffung aber sehr teuer und liegen im Preis weit über 100 000 Euro.
Nicht nur das Personal, auch Urlaub ist ein Problem für die Bauern, da die Tiere das ganze Jahr über jeden Tag betreut werden müssen.
Heinz-Josef Scheffer hat 130 Kühe. Er zeigte uns auch seine Kälber. Diese liegen abseits der ausgewachsenen Kühe. Mittlerweile sind die Kühe durch genetische Veränderungen bei der Zucht oft hornlos. Er hat nur wenige Bullenkälber, da diese später keine Milch geben.
Wir möchten gerne wissen, wieviel ihn denn die Produktion eines Liters Milch koste und ob er mit dem aktuellen Milchpreis zufrieden sei. Die Kosten belaufen sich auf rund 35 Cent. Dieses Jahr sei der Milchverkaufspreis nicht so hoch wie in den vergangenen beiden Jahren.
Noch gibt es eine Milchquote
Er bekomme ein bisschen mehr für einen Liter Milch, als sie ihn koste. Er berichtet uns auch, dass der Milchpreis vor einigen Jahren richtig schlecht war. In dieser Zeit hätten 80 Prozent der Bauern ihre Höfe verloren. Die Milchquote werde von der Europäischen Union bestimmt, kein Bauer dürfe so viel Milch produzieren wie er möchte. Der Bauer werde durch Subventionen der EU unterstützt, da er andernfalls bei den geringen Milchverkaufspreisen nicht überleben könne. Die EU plane, die Quote für die Milchproduktion aufzuheben. Der nachfolgende Preiskampf werde für viele Milchbauern das Ende bedeuten. Anschließend treffen wir auf einen der momentan sieben Angestellten. Er ist ein Lehrling, der schon länger bei Bauer Scheffer arbeitet. Wir möchten wissen, warum er sich für genau diesen Beruf entschieden habe.
Er erklärt uns, dass es schön sei, den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein und dass er Tiere möge. Der Beruf sei gerade hier sehr vielseitig, weil hier auch Ackerbau betrieben werde.
Christian Bettermann, Anton Dünnebacke, Klasse 8b, Walburgis-Gymnasium, Menden
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