Meschede. Ein Tandem-Fallschirmsprung aus 4000 Metern Höhe ist ein unvergessliches Erlebnis. MC-Reporterin Ammelie Kyewski erzählt, warum.
Das Getöse der Flugzeugmotoren lässt mich ein wenig hibbelig werden. Die Umrisse der bunten Kornfelder, welche man durch die leicht beschlagenen Scheiben der umgebauten Dornier DO 28 erkennt, scheinen immer weiter zu schrumpfen. Plötzlich öffnet der erste Springer die große Rolltür. Der Lärm der Motoren wird abgelöst von den rauschenden Luftmassen außerhalb der Flugzeugkabine. Ich höre nur noch mein wild pochendes Herz. Langsam rutschen wir entlang des Gummibodens Richtung Absprung. Meine Füße baumeln nun am Rand der Luke hinunter in die unendlichen Weiten des Himmels, kalte Luft strömt an mir vorbei. „Alles OK? Dann: Drei, Zwei, Eins, Go!“
Mit 200 Stundenkilometern auf die Erde zurasen
Ein Fallschirmsprung ist mit Sicherheit eines der besonderen Erlebnisse im Leben eines Menschen, das man nie vergessen wird. Sich aus bis zu 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug zu stürzen, 60 Sekunden freien Fall zu erleben, mit über 200 Stundenkilometern auf die Erde zuzurasen, sich frei zu fühlen und die Welt aus der Sicht der Vögel zu entdecken – all diese atemberauben Vorstellungen werden Wirklichkeit.
Selbst unerfahrene Springer können sich diesen Traum verwirklichen: mit einem Tandemsprung. Für unsere Region sind Vereine wie Skydive-Soest oder der Fallschirmsportclub Sauerland e. V. Schmallenberg mögliche Ansprechpartner. Mit Einverständnis der Eltern können sich selbst Kinder und Jugendliche ihren Wunsch, dieses Gefühl einmal live zu erleben, erfüllen.
Wer springt muss körperlich fit sein
Natürlich ist für einen Tandemsprung eine gewisse gesundheitliche Konstitution erforderlich. Personen, auf welche dies nicht zutrifft, sowie schwangere Frauen, müssen auf diese Erfahrung verzichten. Auch bei Gewicht und Größe ist zu beachten, dass Kandidaten, die mehr als 90 Kilo wiegen oder kleiner als 1,40 Meter sind, leider nicht springen dürfen.
Mit einem Gutschein in der Hand liegt der Sprungtermin nur einen Anruf entfernt. In der Saisonzeit findet man sich meist schon wenige Tage später auf dem Fußboden der Sprunghalle wieder. Bei einer kurzen Einweisung werden den zukünftigen Fallschirmspringern verschiedene Körperpositionen vermittelt, die während des Sprunges eingenommen werden müssen.
Auf dem Weg in die Wolken
„Keine Sorge!“, beruhigt der Tandemmaster, „Das hat bis jetzt jeder geschafft.“ Tatsächlich lassen sich alle Stellungen schnell erlernen. Die dabei erläuterten Sicherheitsvorkehrungen wie der Ersatz-Fallschirm oder die feste Verankerung im Gurt des Sprungpartners garantieren eine heile Landung und ein unvergessliches Erlebnis. Ehe man sich versieht, ist die Sprungausrüstung angelegt und der persönliche Tandemmaster begleitet einen zum Flugzeug. Schon wenige Minuten später machen sich die Teilnehmer sowie professionelle Springer vor den Augen der Angehörigen und Freunde auf den Weg in die Wolken.
MC-Reporterin Ammelie Kyewski, Klasse 9b, Gymnasium der Benediktiner, Meschede
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