Gymnasium Letmathe

Schüler helfen Schülern im Kampf gegen Defizite

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Am Letmather Gymnasien helfen die Oberstufenschüler den jüngeren Mitschülern vor allem aus den Stufen 6 bis 9 bei schulischen Problemen.

Am Letmather Gymnasien helfen die Oberstufenschüler den jüngeren Mitschülern vor allem aus den Stufen 6 bis 9 bei schulischen Problemen.

Foto: Michael May IKZ

Letmathe.  Bereits seit einigen Jahren bietet das Gymnasium Letmathe ein spezielles Projekt zur sogenannten defizitorientierten Förderung schwächerer Schüler an.

Dieses Projekt unter dem Titel „Schüler helfen Schülern“ bzw. „Schüler fördern Schüler“ wird von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe geleitet und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Stufen 6 bis 9, gelegentlich auch schon der Stufe 5. Angeboten wird es in den Fächern Mathe, Englisch, Französisch und Latein, sowie, je nach Bedarf, auch in Deutsch.

Das Projekt wird in zwei Blöcken pro Schuljahr durchgeführt, wobei ein Block jeweils 12 bis 14 Unterrichtsstunden von 45 Minuten Länge umfasst. Zunächst besteht die Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, sich für das Projekt zu bewerben. Dies geschieht meistens für ein Fach, das dem Schüler am meisten Spaß macht und in dem er sehr gut ist.

Fachlehrer helfen bei der Auswahl der Nachhilfelehrer

Grundsätzlich kann nämlich jeder Schüler in das Projekt aufgenommen und somit ein Tutor werden. Über die Leiter des Projekts und über die Fachlehrer der Schüler, die sich beworben haben, erfolgt die Auswahl. So werden nur die Schüler Tutoren, die von den jeweiligen Fachlehrern als besonders geeignet erscheinen. Nachdem sich die jüngeren Schülerinnen und Schüler für ein Tutorium, also eine Nachhilfegruppe, angemeldet haben, erfolgt eine Aufteilung durch die Leiter auf die ausgewählten Tutoren. Im Rahmen eines Vortreffens aller Tutoren mit den Projektleitern bekommen die Tutoren die Namen ihrer Schüler (meist drei bis vier) mitgeteilt und sie erhalten Tipps für die Durchführung sowie das nötige Unterrichtsmaterial.

Dann beginnen die einmal wöchentlich stattfindenden Unterrichtstreffen, welche der Tutor auch in kurzer Form dokumentieren muss. Diese Dokumentation gilt als Arbeitsnachweis, auf dessen Grundlage der Tutor am Ende des Blockes sein Geld, das zuvor von den teilnehmenden Schülern eingesammelt wurde, bekommt.

Direkte Anbindung an den Fachunterricht

Während der Unterrichtsstunden kann der Tutor intensiv auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen, um deren Defizite im jeweiligen Fach zu beheben. Dies geschieht meistens durch Nachfrage bei den Schülerinnen und Schülern, wo sie glauben, dass sie noch Probleme haben. Daraufhin kann der Tutor gezielt Material zur Förderung der Defizite der Schüler heraussuchen und mitbringen. Ein großer Vorteil dieses Projektes am Letmather Gymnasium ist, dass für den Tutor die Möglichkeit besteht, mit den Fachlehrern seiner Schülerinnen und Schüler zusammenzuarbeiten. Das heißt, dass der Tutor sich beim Fachlehrer nach den Problembereichen seiner Schülerinnen und Schüler erkundigen kann, um diese Bereiche dann gezielt mit ihnen zu üben. Außerdem besteht die Möglichkeit, seinen Unterricht als Tutor direkt an den Unterricht des Fachlehrers anzubinden, was vor allem vor Klassenarbeiten sinnvoll ist. Die Zusammenarbeit mit den Fachlehrern ist ein Vorteil des Projekts gegenüber normalem Nachhilfeunterricht, bei dem die dortigen Lehrer zumeist keinen direkten oder nicht so engen Kontakt zu den Fachlehrern ihrer Schüler haben.

Auch in „schwierigen Fällen“ Notenverbesserung möglich

Wenn sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler also auf das Projekt und ihren Tutor, der nur wenige Jahre älter als sie selbst ist, einlassen, besteht die Möglichkeit, dass sie gezielt ihre Defizite beheben und sich bezüglich ihrer Note verbessern können. Dazu müssen die Schülerinnen und Schüler allerdings aktiv am Unterricht des Tutors teilnehmen und auch zu Hause weiter lernen, da sie nur dadurch bessere Leistungen erbringen können. Dies funktioniert in den meisten Fällen jedoch sehr gut, und auch bei „schwierigen Fällen“ gelingt es manchen Tutoren, eine Verbesserung der Noten der Schülerinnen und Schüler zu erreichen.

Antje Krämer Stufe Q1 Gymnasium Letmathe

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