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Trainingsbooster – sinnvoll oder schädlich?

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Für viele junge Menschen gehören Trainingsbooster zum Sport dazu. Doch das kann gefährlich sein.

Für viele junge Menschen gehören Trainingsbooster zum Sport dazu. Doch das kann gefährlich sein.

Foto: Lars Fröhlich

hagen.   Legale leistungssteigernde Mittel, sogenannte Trainingsbooster werden immer häufiger zum Sport genutzt. MC-Reporterin Celine Herrmann über das Für und Wider.

Es ist 20 Uhr, Sara hatte eigentlich geplant noch zu trainieren, jedoch ist sie von der Arbeit müde und hat keine Motivation. Das einzige was da hilft, so sagt sie, wäre jetzt ein Trainingsbooster. Da sie ihr Training nicht ausfallen lassen will, entscheidet sie sich auch dafür. Also mischt sie sich ihr Getränk, trinkt es und fährt zum Training. Sie ist motiviert, wach und hat das Gefühl mehr Kraft zu haben.

Trainingsbooster mit Vor- und Nachteilen

Trainingsbooster, oder eher Pre-Workout Booster, ist ein Nahrungsergänzungsmittel, welches es in Pulverform sowie als Tabletten gibt. Durch die verschiedenen Inhaltsstoffe hat es auch mehrere Wirkungen wie zum Beispiel Leistungssteigerung, Muskelaufbau und Fettabbau, aber es wirkt auch müdigkeitshemmend und stimmungshebend.

„An Tagen wie heute hilft es mir, und schließlich schadet es nicht“, sagt Sara. Im Normalfall schadet es tatsächlich nicht, jedoch gibt es trotzdem mögliche Nebenwirkungen. Es könnten Magenproblem durch das Kreatin auftreten, Probleme beim Einschlafen durch Koffein,Taurin und Guarana oder ein Kribbeln auf der Haut durch Beta- Alanin. Im schlimmsten Fall könnte es zur Abhängigkeit führen.

Vorsicht vor Suchtanzeichen

„Am liebsten würde ich jedes mal vor dem Krafttraining Booster nehmen, damit ich immer diese Kraft habe und den Fokus vollkommen auf das Training lege, aber dann wäre es nichts Besonderes mehr und ich würde mich daran gewöhnen.“

Wenn der Booster sehr oft zum Einsatz kommt, kann es in der Tat vorkommen, dass der Körper sich daran gewöhnt, und es nicht mehr die erwünschten Effekte gibt. Es ist also ausdrücklich Vorsicht geboten. Auch jüngere Menschen sollten den Gebrauch dieser Mittel vermeiden.

Koffein beeinträchtigt die Nachtruhe

Sara ist zurück vom Training. Sie hat einen Booster genommen, welcher mit Koffein ist, und kann somit nicht einschlafen. In einem Booster sind ca 0,2 -0,3 Gramm Koffein. Diese entsprechen ca. 2 starken Tassen Kaffee. „Ich werde mich mal nach einem Booster ohne Koffein umschauen, welcher preislich auch noch im Rahmen liegt.“ Wenn man abends trainieren geht, boostern möchte, dann jedoch Probleme mit dem Einschlafen hat, wäre es sinnvoll, sich für einen Drink ohne oder mit wenig Koffein zu entscheiden.

Sara findet vor allem die Kraft, die sie durch den Booster hat, faszinierend und verspürt einen besseren „Pump“, was bedeutet, dass das Blut in die zur Zeit trainierten Muskeln gepresst wird. Das verbessert die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung und optimiert die Leistungsfähigkeit. Für eine kurze Zeit fühlen sich die Muskeln „aufgepumpt“ an.

Es gibt auch Booster ohne Koffein

Eine Woche später nimmt Sara einen Booster ohne Koffein zu sich und ist wesentlich zufriedener, da es für sie eher von Vorteil ist, wenn sie nachts schlafen kann, damit sie am nächsten Tag ausgeschlafen genug ist und nicht täglich zum Booster greifen muss. Und trotzdem hatte sie die anderen Wirkungen noch genauso stark.

„Ich werde nur noch Booster nehmen, wenn ich ihn benötige, und ich werde darauf achten ihn nicht zu oft zu nehmen, aber ich werde nicht darauf verzichten.“, meint Sara, „Schließlich habe ich, seitdem ich den Booster ohne Koffein nehme, auch keine Nebenwirkungen mehr, und es schadet mir nicht.“

Einige Wochen später nimmt Sara, in einem Abstand von ein paar Tagen, mal wieder Booster und im Gegensatz zu vorher, kann sie abends ganz ruhig einschlafen, hat aber trotzdem den gewünschten Effekt wie zuvor auch bei ihrem Training.

Celine Herrmann, Klasse: 11, Gesamtschule Haspe, Hagen.

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