Fußball

Wie Gewalt die Lust am Amateurfußball verdirbt

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Beschimpfungen und Gewalt nehmen den Spaß am Spiel.

Beschimpfungen und Gewalt nehmen den Spaß am Spiel.

Foto: Ralf Rottmann / FUNKE Foto Service

Velbert.   Spielabbrüche in den Kreisligen sind zum Alltag geworden. Niklas Eden fragt: Warum wird der Fußballplatz zur Prügelzone? Ein Kommentar.

Es war ein ganz normales Spiel. SuS Niederbonsfeld gegen den SV Kray. 3:2 heißt der Endstand. Doch das Ergebnis wird nach dem Abpfiff zur Nebensache. Plötzlich behauptet ein Krayer Spieler, ich hätte ihn aufs Gröbste beleidigt. Der Trainer wurde daraufhin beinahe gewalttätig. Schließlich ging mein Vater dazwischen und schlichtete den Streit. Oft geht es nicht so glimpflich aus. Wohl gemerkt, es war ein D-Jugend-Spiel.

Man liest immer wieder von Ausschreitungen während Kreisligaspielen. Häufig sind es die zusehenden Eltern, die sich anscheinend nicht im Griff haben. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, warum es bei Spielen, bei denen es hauptsächlich um Spaß gehen soll, doch immer wieder Ausschreitungen gibt? Liegt es an den Schiedsrichtern? Sollte die Polizei vermeintliche Risikospiele beobachten? Oder müssen Eltern vor dem Spiel voneinander getrennt werden?

Junge Schiedsrichter schützen

Der Schiedsrichter-Job wird im Fußball immer unbeliebter. Oft sind Spieler über das Urteil des Schiedsrichters so erbost, dass diese auf brutalste Weise angegangen werden. Darauf wird in den Medien aber kaum aufmerksam gemacht. Und es wird in Zukunft auch nicht viel passieren, wenn das nicht geschieht. Um die Schiedsrichter zu schützen, könnten Schiedsrichter-Neulinge erst einmal als Linienrichter agieren. So könnten sie Erfahrung sammeln und schauen wie erfahrene Schiedsrichter kritische Situationen lösen. Erst danach sollten sie Kreisliga-Spiele zwischen Jugendmannschaften pfeifen. Aber egal wie ein Schiedsrichter pfeift, die Entscheidung muss akzeptiert werden. Und diese Botschaft müssen vor allem die Vereine den Spielern und Eltern vermitteln.

Die Polizei dabei zu haben, wäre natürlich die sicherste Lösung. Das lässt sich aber nicht bezahlen. Die Trennung von Eltern ist auch keine gute Lösung, da es den Vereinen oft an Geld und Mitteln für Zäune fehlt.

Vereine in die Verantwortung nehmen

Man sieht, dass man woanders ansetzen muss, um die Gewalt im Amateurfußball zu verhindern. Die Vereine müssen ihren Mitgliedern vermitteln, dass man sich im Sport fair zu verhalten hat, und wenn das ein Spieler nicht versteht, muss er aus dem Verein geworfen werden. Wenn die Vereine das nicht tun, müssen die Strafen vom Verband noch härter werden. Kommt es öfter zu solchen Vorkommnissen bei einer Mannschaft, müssen diese vom Spielbetrieb für einen bestimmten Zeitraum ausgeschlossen werden. Bleibt es jedenfalls so wie es jetzt ist, wird die Gewalt eher noch zunehmen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vereine mit Slogans wie „Zusammen gegen Gewalt“ mehr auf Fairplay aufmerksam machen müssen. Ansonsten wird den sieben Millionen Amateurfußballern in Zukunft der Spaß am Spiel vergehen.

MC-Reporter Niklas Eden, Klasse 9b, Gymnasium Langenberg, Velbert

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