Witten. Annabel Aufermann traf sich mit dem Besitzer Siegfried Scherer und sprach mit ihm über die Erfolge und wie es nach Plutos Tod weitergehen soll.
.Pluto – immer wieder glänzte der dänische Knabstrupper bei zahlreichen Shows. Er war sogar eines der drei Pferde auf der Welt, die rückwärts galoppieren können. Doch das bekannte Film- und Showpferd verstarb vor ein paar Monaten.
Wie alt war Pluto als Sie ihn bekommen haben?
Siegfried Scherer: Ich habe Pluto bekommen als er drei Jahre alt war.
Und wie sind Sie auf die Idee gekommen ihm Tricks beizubringen?
Das hat sich so ergeben. Ich war früher beim Moskauer Staatszirkus und als ich diese grandiosen Artisten gesehen habe, stand für mich fest: Ich will auch so etwas tun!
Wie bringt man denn am besten seinem Pferd Kunststücke bei?
Ich habe erst einmal eine Ausbildung gemacht und mich an Büchern sowie Videos orientiert. Dabei hat nicht nur Pluto etwas gelernt, auch ich konnte vieles vorher nicht und durch das gemeinsame Training ist eine tiefe Verbindung entstanden. Das ist sehr wichtig: Reiter und Pferd müssen sich vertrauen und es muss beiden Spaß machen.
Und wie sind Sie dann zum Film gekommen?
Durch Freunde wurden wir an die Hollywood-Produktion vermittelt.
Stimmt es, dass Plutos Fellfarbe dabei sogar ein Hindernis war?
Ja, mit seiner einzigartigen Musterung stach er aus der Masse hervor. Dem Regisseur von „Henry IV“ gefiel dies nicht und Pluto bekam die Rolle nicht.
Was war denn ihr größter Ansporn, nach dieser Niederlage weiterzuarbeiten?
Ein großer Ansporn war das Publikum, das begeistert war. Jeder hat Pluto sofort geliebt. Aber auch Pluto selbst hatte Spaß an seiner „Arbeit“. Er war ein richtiger Schauspieler und liebte es, im Mittelpunkt zu stehen.
Was war es für ein Erlebnis, bei dem Blockbuster „Die drei Musketiere“ (2011) mitzuarbeiten?
Es war schon ziemlich langweilig. Die Dreharbeiten haben oft um 5 Uhr morgens angefangen. Pluto musste auch noch von der Tierfrieseurin gestylt werden. Eine einzelne Szene wird dann sehr oft gedreht, bis auch alle zufrieden sind. Es kam sogar vor, dass wir den ganzen Tag auf unseren Einsatz warteten, aber an diesem Tag keine Szene mit Pluto gedreht wurde. Aber trotzdem war es eine tolle Erfahrung mit den Schauspielern zu sprechen und den Dreh eines Kinofilms mitzuerleben.
Sie haben nicht nur bei Filmen mitgewirkt sondern auch bei vielen Shows?
Das stimmt, unter anderem bei den Karl May Festspiel. Ebenso standen wir bei Ritterspielen gemeinsam im Rampenlicht.
Wie kam es dazu, dass Pluto im Alter von 19 Jahren eingeschläfert werden musste?
Er hat sich beim Spielen mit einem Artgenossen auf der Weide verletzt. So schwer, dass wir ihn leider von seinem Leid erlösen mussten.
Sie haben sich schon ein neues Pferd zugelegt. Haben Sie vor, mit ihm an Plutos Erfolg anzuknüpfen?
Da bin ich mir noch nicht sicher. Es kommt auch ganz auf die Persönlichkeit des Tiers an. Jedes Pferd ist anders. Und das wichtigste ist natürlich, dass auch das Pferd an seiner Arbeit Spaß hat.
Annabel Aufermann, Klasse: 8d, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Wetter
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