Kunst

Street Art: Ein politisches Medium?

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Ein Graffiti von Banksy in New York.

Ein Graffiti von Banksy in New York.

Foto: BRENDAN MCDERMID

Oberhausen.   Spätestens seit Banksy gelten Graffiti weltweit als relevantes Mittel, um sich Gehör zu verschaffen.

Mit Blick auf die politischen Entwicklungen weltweit wird deutlich, dass immer mehr Politiker gegen andere hetzen, um ihre Ideologien durchzusetzen. Dadurch werden auch die Proteststimmen immer lauter. Weltweit gehen Künstler auf die Straßen und halten der Gesellschaft den Spiegel vor, indem sie Fassaden mit kritischen Botschaften bemalen.

Aber warum ist es so wichtig, Meinungen auf eine Wand zu malen, anstatt ein Bild am PC zu entwerfen und es ins Internet zu stellen? Der Raum für öffentliche Meinungsäußerung wird immer geringer und vielerorts werden Künstler durch neue Beschneidungen der Meinungsfreiheit im Netz unterdrückt und überwacht. An der Wand in einer gut besuchten Straße bleibt die Message (zumindest vorerst) stehen und wird wahrgenommen. Im besten Fall regt sie noch zum Nachdenken an.

Weltweit erfolgreich

Zur Wichtigkeit von Street Art sagte der polnische Kunstprofessor (und selbst Street Artist) Jacek Staniszewski einmal: „Kunst, die nicht im Einklang mit der Propagandalinie der Regierung steht, wird geächtet. Meiner Meinung nach wird die Kultur grade neu definiert, das Recht wird neu definiert, damit Kunst der Regierung und nicht den Leuten dient.“

Der wohl bekannteste und stark kontrovers gesehene Künstler Banksy steht mittlerweile im Fokus von Galerien in der ganzen Welt. Seine Werke werden für Millionen gehandelt. Trotzdem weiß niemand genau, wer Banksy ist. Seine „Stancils“ (Schablonen) werden von unzähligen Menschen wiedererkannt.

Für mich persönlich stellt er eine der bedeutendsten Personen des 21. Jahrhunderts da. Die Welt ist schon lange kein rosaroter Ort mehr, sondern gleicht eher einem Regenbogen in verschiedenen Graustufen, in dem Individualität ungern gesehen wird. Genau in solchen Zeiten brauchen wir Künstler wie Banksy die Sachen hinterfragen und entsprechend entgegenwirken.

MC-Reporter Björn Gores, BM62, Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, Oberhausen

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