Willingen. Damit Wintersportfans ihre Freude haben, werden die Pisten jedes Jahr beschneit. Niklas Hinz erklät, wie es funktioniert.
Die große Bergstation der Seilbahn liegt geduldig auf dem Kopf des 838 Meter hohen Ettelsberg. Im Hintergrund sind tiefverschneite Berge, die dieser Landschaft einen aussagekräftigen Charakter geben. Kaum zu glauben, dass hier bald viele tausend Skifahrer die große Piste runterfahren.
Am Ettelsberg und dem Köhlerhagen sorgen nicht weniger als 48 Schneeerzeuger, die alle den Wert eines Mittelklasseautos haben, für genügend Kunstschnee auf den Abfahrten . „Wir versuchen jeden Tag optimale Bedingungen zu schaffen“, antwortet Stefan Tenbusch, der Betriebsleiter der Seilbahn. Ende November haben die Schneekanonen ihren ersten Einsatz für diese Wintersaison gehabt.
Der perfekte Schnee
Um künstlichen Schnee zu erzeugen, wird Wasser zu den Schneekanonen geleitet, durch kleine Düsen gepresst, mit Luft vermischt und durch eine Turbine in einem hohen Bogen auf die Skipiste geblasen. Die zerstäubten Wassertropfen gefrieren im Nebel und fallen als Schnee zu Boden. Der perfekte Schnee lässt sich noch so gerade zum Schneeball formen.
Sind dafür gerade nicht die passende Temperatur oder Luftfeuchtigkeit vorherrschend, so können der Schneemeister Rolf Schnurrbus und sein Team zwischen den verbleibenden acht Qualitätsstufen wählen. Um die besagte Qualität zu garantieren, wird jede einzelne Schneekanone in einem bestimmten zeitlichen Abstand vom Beschneiungsteam überprüft, sodass der Schnee zum Beispiel nicht in die Heide fällt, sondern auf die Piste. Zudem wird in der Schneezentrale über Bildschirme jeder Schneeerzeuger konstant überwacht. 52400 Kubikmeter werden für die Erstbeschneiung benötigt.
So geht die Wasserabnahme
Um einen Saisonstart im Dezember garantieren zu können, ist ein langer Zeitraum nötig, in dem der große Speicherteich auf dem Ettelsberg voll mit Wasser laufen kann. Nur aus der Hoppecke darf Wasser entnommen werden, um den Teich zu füllen, und das dreimal pro Saison. Wann und ob Wasser entnommen wird, muss mit vielen Leuten entschieden werden. „Die Grundbeschneiung dauert etwa drei Tage, wenn rund um die Uhr beschneit werden kann“. Dann ist der Ettelsbergsee leer und es muss wieder neues Wasser hochgepumpt werden.
Fest steht, das Team um Rolf Schnurrbus wird auch diese Saison wieder bemüht sein, perfekte Skibedingungen zu bieten. Auch wenn Frau Holle nicht mithilft, ist der geplante Start der Saison fast immer möglich. Zur Zeit ist, trotz der Beschneiung Ende November der Saisonstart noch nicht in Sicht. Dazu müssen die Schneekanonen noch ein weiteres Mal den Schnee auf die Pisten im Skigebiet Willigen rieseln lassen.
Niklas Hinz, Klasse 8a, Gymnasium Sundern
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