Oberhausen. Um Unterwasserrugby zu verstehen, sollte man schon mal abtauchen, so wie Melanie Nadolny, die regelmäßig Schwimmflossen und Taucherbrille anzieht.
Unterwasserrugby (UWR) ist eine dreidimensionale Sportart, die unter der Wasseroberfläche in einem Schwimmbecken gespielt wird. Ein Spiel dauert zwei Mal fünfzehn Minuten.
Das Spielfeld ist circa vier Meter tief, zwischen zwölf und sechszehn Meter lang und acht bis zwölf Meter breit. Auf jeder Seite befindet sich ein am Beckenboden befestigter Korb. Aufgabe der Spieler ist es, den mit Salzwasser gefüllten Gummiball im gegnerischen Tor zu versenken.
Der Spielball sinkt circa einen Meter pro Sekunde, denn er hat eine höhere Dichte als das normale Wasser im Becken. Unter Wasser kann er nur knapp drei Meter weit gespielt werden. Es darf allerdings auch nur unter Wasser gespielt werden.
Beim Unterwasserrugby spielen zwei Mannschaften mit je sechs aktiven Spielern im Wasser und bis zu sechs weiteren Auswechselspielern am Beckenrand, wobei der Wechsel fliegend erfolgt, so dass immer sechs Spieler pro Mannschaft im Wasser sind. Die Spieler tragen eine ABC-Tauchausrüstung, die aus Maske, Schnorchel und Flossen besteht. Zusätzlich hat jeder Spieler in seiner Mannschaftsfarbe Weiß oder Blau eine nummerierte Kappe, Armband und Badekleidung an.
Gute Kondition und Apnoetraining nötig
Der Sport Unterwasserrugby schlaucht gewaltig und fordert von den Spielern eine gute Kondition und Apnoetraining (Tauchen mit angehaltener Luft ohne Preßluftversorgung). Nur der Spieler, der den Ball hat, darf angegriffen werden, wobei fast alles erlaubt ist, um diesen zu erobern, außer Kratzen, Schlagen oder gar Würgen. Verletzungen treten aber eher selten auf.
Ein Spielleiter über Wasser und zwei Unterwasserschiedsrichter sorgen dafür, dass die Spielregeln eingehalten werden. Bei einem Regelverstoß, erzieltem Tor, Pause oder Spielende signalisiert eine Hupe den Spielern unter und über Wasser dieses. Gewonnen hat die Mannschaft, die am Ende der Spielzeit die meisten Tore erzielt hat.
Die diesjährige deutsche Jugendmeisterschaft im Unterwasserrugby findet am 4. und 5. Juni im Oberhausener Südbad statt. Gespielt wird in den Altersklassen U15, U18 und U21. Es darf mit einen interessanten Turnier gerechnet werden, da der austragende Verein – TSA Sterkrade – aktuell in der U18 und U21 deutscher Meister ist und zur Zeit drei Jugendnationalspieler hat.
MC-Reporterin Melanie Nadolny, Klasse 8c, Sophie-Scholl-Gymnasium, Oberhausen
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