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Darum klingelt es zu Weihnachten in der Kasse der YouTuber

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YouTube ist besonders bei Jugendlichen angesagt. Unser MC-Reporter Jonas kritisiert, dass Werbung und Produktplazierungen wie zufällig wirken und nicht immer gekennzeichnet werden.

YouTube ist besonders bei Jugendlichen angesagt. Unser MC-Reporter Jonas kritisiert, dass Werbung und Produktplazierungen wie zufällig wirken und nicht immer gekennzeichnet werden.

Foto: Oliver Berg/dpa

Witten   YouTuber erwähnen und benutzen im Video ganz nebenbei manchmal Produkte. Jonas Haring hat recherchiert, dass sie damit auch viel Geld verdienen.

In der Vorweihnachtszeit, wenn alle damit beschäftigt sind, Geschenke zu besorgen, verdienen auch YouTuber besonders viel Geld. Sie sind die neuen Stars für die Generation, die mit dem Internet aufwächst. YouTuber haben inzwischen oft mehr Zuschauer als selbst das Fernsehen. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen verbringt ihre Zeit täglich auf YouTube.

Anders als beim TV, kann sich der Jugendliche sein Programm selbst zusammenstellen. Jeder Besitzer eines Smartphones kann durch eigene Videos Einfluss auf das Programm nehmen.

TV-Sender versuchen durch online-Programme mit YouTube gleichzuziehen.

YouTube wurde im Jahr 2005 gegründet und ist seit dem Jahr 2006 eine Tochterfirma von Google. Obwohl die Verwendung für die Benutzer kostenlos ist, verdienen YouTuber teilweise fünfstellige Summen pro Monat.

Die Haupteinnahmequelle ist Videowerbung, die vor dem eigentlichen Beitrag läuft. Die YouTuber werden an den Einnahmen durch die Werbung beteiligt. Sie verdienen etwa einen Euro pro 1.000 Klicks ihrer Abonnenten. Gerade in der Weihnachtszeit wird mehr Werbung geschaltet, so dass auch YouTuber viel verdienen können.

Eine weitere sichere Geldquelle sind die sogenannten Produkt-Platzierungen. YouTuber halten Produkte in die Kamera, die sie vorher geschenkt bekommen haben. Für die Erwähnung des Produktes werden sie bezahlt. Werbung muss in Deutschland gekennzeichnet werden. Bei YouTube geschieht das aber nicht immer. Teilweise wird nur durch eine kleine Danksagung in der Beschreibung des Videos oder ein eingeblendetes „P“ signalisiert, dass es hier um Größeres geht. Oft wird auch nicht klar, welche Meinung der YouTuber wirklich vertritt: Ist er wirklich überzeugt vom Produkt oder handelt es sich nur um Werbung.

Das ist ein Unterschied zum Fernsehen oder zur Zeitung, wo Werbung klar zu erkennen ist (Werbeblock, Anzeige in der Zeitung).

Merchandise-Artikel, wie z.B. eigene T-Shirts, Pullis oder Mützen bringen zusätzliche Einnahmen. Jugendliche wollen aussehen wie ihre Vorbilder.

YouTuber sind oft selbst Jugendliche und wirken deshalb besonders authentisch. Sie sprechen direkt ihre Fans an. Teilweise haben sie Millionen von Abonnenten, die ihnen täglich folgen. Sie scheinen Freunde, oder Geschwister zu sein. Produkte, die von einem „Freund“ empfohlen werden, werden häufig nachgekauft. Viele junge Menschen vertrauen YouTubern blind. Dabei sind im Hintergrund oft große Medienagenturen tätig, die gezielt Werbung auf Jugendliche abstimmen. Sie haben die Jugendlichen als Zielgruppe erkannt und können sie über YouTube besonders gut erreichen.

Vereinzelt produzieren YouTuber aber auch positive Inhalte (wie zum Beispiel Lernhilfen in Mathe). Nicht alles ist bedeutungsloser Müll, der nur mit Klicks und einem Haufen Kohle zu tun hat. Auch entstehen neue Berufe wie zum Beispiel der Social-Media Manager.

>> Kommentar von MC-Reporter Jonas

Ich persönlich verbringe viel Zeit auf YouTube und habe mir nie große Gedanken gemacht, welche Meinung die YouTuber wirklich vertreten oder, dass sie vielleicht nicht immer alles so meinen, wie sie es sagen. Bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, war mir nicht klar, dass viele YouTuber nur Geld verdienen wollen. Ab jetzt werde ich versuchen, Medien und besonders Videos im Internet kritischer zu konsumieren.

Jonas Haring, Klasse: 8b, Holzkamp-Gesamtschule, Ort: Witten

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