Velbert / Krakau. Alle drei Jahre treffen sich junge Katholiken zum Weltjugendtag. Lena Braun war im letzten Sommer in Krakau dabei.
Viele Jugendliche aus aller Welt haben im letzten Sommer die kleine Stadt Krakau in Polen besucht. Papst Franziskus hatte die Jugend der Welt zum Weltjugendtag, kurz WJT, eingeladen. Rund 2,5 Millionen junge Menschen aus der ganzen Welt nahmen seine Einladung an. Ich fuhr mit 220 Jugendlichen der Schönstatt-Bewegung – einer apostolischen Gemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche – nach Polen.
„Tscheichheddd...“ sollte „Hallo“ heißen, war aber nur ein Sprachversuch. Denn weder meine Freunde noch ich konnten Polnisch. Da nutzte auch ein Wörterbuch nichts, wenn man die Wörter nicht richtig aussprechen kann. Tatsächlich konnten wir später stolz „Tscheischd = Cześć“ sagen. Wie es sich allerdings für Polen anhörte, konnten wir nicht feststellen, denn unsere Gastfamilien ließen sich nichts anmerken. Sie versuchten, soviel wie möglich mit uns deutsch oder englisch zu sprechen. Das war für uns sehr überraschend, da in Deutschland wohl niemand versuchen würde, mit Besuchern aus Polen polnisch zu sprechen.
Wir übernachteten bei Gastfamilien, die uns in die Kultur und in die Sprache einzuführen versuchten. Unsere Gastgeber (Familien, Gruppen, Pfarrgemeinden ...) zeigten uns Tänze, Lieder und vieles mehr und erzählten uns von ihrer Kultur, sodass wir sie als Volk heute auch besser verstehen können. Sie wollten, dass wir uns in ihrem Land wohl fühlten und machten vieles Unmögliche möglich.
In Frieden miteinander leben
Auf dem eigentlichen Weltjugendtag sahen wir, wie die verschiedensten Kulturen aus der ganzen Welt plötzlich zusammenkamen. Wir alle hatten ein gemeinsames Ziel und so konnten wir uns trotz der vielen Sprachen und Kulturen verständigen. Ich sprach mit Franzosen, Südamerikanern, Italienern, Australiern und mit so vielen anderen Jugendlichen.
Obwohl die 2,5 Milllionen Jugendlichen so unterschiedlich waren (Kultur, Gewohnheiten, Sprachen, Wesensarten ...), gab es durch unseren gemeinsamen Glauben eine Verständigung untereinander.
Der Weltjugendtag ist ein klarer Beweis dafür, dass die Menschheit in Frieden miteinander leben kann, wenn jeder Rücksicht auf den anderen nimmt, sich gegenseitig wertschätzt, aufeinander zugeht und ein gemeinsamens Ziel vor Augen hat.
Beim nächsten Weltjugendtag 2019 in Panama weiß ich schon jetzt, dass wir auch dort gastfreundlich empfangen werden.
MC-Reporterin Lena Braun, Klasse 12 A, Berufskolleg Bleibergquelle, Velbert
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