Dortmund/Wetter. Die Polizeileitstelle in Dortmund gehört zu den modernsten in Nordrhein-Westfalen. Cara Hower durfte den Leiter dieser Notrufzentrale interviewen.
Im April 2013 wurde das Gebäude der Polizeileitstelle Dortmund eingeweiht, in welchem sich auch die Direktionsleitung und der Führungs- und Lagedienst, sowie ein Gewahrsam befinden. Die Leitstelle ist die modernste und eine der größten Leitstellen der Polizei in Nordrhein-Westfalen. In einem Interview mit dem Leiter des Führungs- und Lagedienstes, Werner Schwarz, Erster Polizeihauptkommissar, erfuhr ich mehr über die Leitstelle und die Aufgaben dort.
Herr Schwarz, Sie sind seit 2009 der Leiter des Führungs-und Lagedienstes. Wie viele Personen sind Ihnen unterstellt?
Zurzeit arbeiten unter meiner Leitung etwa 70 Polizeibeamtinnen und -beamte.
Sie haben ja auch frei und sind nicht den ganzen Tag da. Wer vertritt Sie dann?
Ich werde von der jeweils im Dienst befindlichen Führungskraft der Leitstelle vertreten.
Sie erwähnten auch den Frühdienst, welche anderen Schichten gibt es?
Einmal gibt es, wie gesagt, den Frühdienst von 6 Uhr bis 13 Uhr, danach beginnt der Spätdienst von 13 Uhr bis 21 Uhr und es folgt der Nachtdienst von 21 Uhr bis 6 Uhr. Dazwischen gibt es dann noch die sogenannten Lapperdienste, die schichtübergreifend die Arbeitsbelastung während einsatzintensiver Zeiträume abdecken sollen.
Wie viele Arbeitsplätze gibt es in der Einsatzbearbeitung und über welche technischen Mittel verfügen diese?
Es bestehen insgesamt 15 hochtechnisierte Arbeitsplätze. Über jeweils vier Bildschirme kann alles an Informationen dargestellt werden, was für die polizeiliche Einsatzbearbeitung erforderlich ist, unter anderem Kartenmaterial, das computerunterstützende Einsatzleitsystem, Kräfteübersichten und mehr! Die Einsatzleitplätze sind an ergonomischen Erfordernissen ausgerichtet und somit so nutzbar, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch zum Beispiel falsche Sitzhaltungen möglichst ausgeschlossen werden.
Was passiert, wenn ein Notruf 110 eingeht?
Die Einsatzbearbeiterinnen und -bearbeiter versuchen, die Situation aufzunehmen und über eine angepasste Gesprächsführung die Daten und Fakten zu erfragen, die die Polizei und/oder andere Institutionen (wie Feuerwehr usw.) für die Hilfeleistung benötigen. Dazu gehören unter anderem der Ort, der Anlass, die Personalien des Anrufers und/oder anderer Personen, Hinweise auf zum Beispiel Verletzungen und/oder die beteiligten Fahrzeuge. Während des Telefonats erfolgt die Dokumentation im Einsatzleitsystem. Bei einem zeitkritischen Vorfall wie einem Raubüberfall werden über Funk auch sofort Einsatzkräfte der Polizei entsandt. Je nach Bedarf werden dann auch noch die Feuerwehr und/oder ein Abschleppunternehmen angerufen und eingesetzt.
Muss man besonders geschult sein, um bei der Leitstelle zu arbeiten?
Voraussetzung für die Arbeit als Einsatzbearbeiter oder -bearbeiterin sind mindestens drei Jahre Erfahrung im Wach- und Wechseldienst der Polizei. Darüber hinaus werden die Bewerber über eine mehrwöchige Hospitation ausgewählt und anschließend intern unter anderem in besonderen Kommunikationsformen fortgebildet.
Wie viele Notrufe/Einsätze werden pro Jahr bearbeitet?
Aus den ca. 250.000 Notrufen entwickeln sich ca. 200.000 Einsätze.
Um zu dem aktuellen Thema „Flüchtlinge“ zu kommen, hat die steigende Anzahl der Flüchtlinge Ihrer Meinung nach eine Auswirkung auf die Polizeiarbeit?
Eindeutig, da themenbezogene Aufgaben polizeilich abzuarbeiten sind.
MC-Reporterin Cara Hower, Klasse 8d, Geschwister-Scholl-Gymnasium Wetter, Wetter
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