Menden. Beides gehört zum Berufsalltag einer Kinderkrankenschwester. Wie vielfältig ihre Aufgaben auf der Intensivstation sind, beschreibt Stine Keune.
Bunte Wände, der Geruch von Desinfektionsmittel und Babygeschrei. Das ist der erste Eindruck, den eine Kinderkrankenschwester beim Betreten ihres Arbeitsplatzes hat. Auf der Intensivstation hilft sie, dass Babys schnell wieder gesund die Station verlassen können und die Eltern nicht allzu traurig sind.
Und so sieht ihr Arbeitsalltag aus: kranke Neugeborene füttern, waschen, Medikamente verabreichen, alles dokumentieren und dazu die Elternbetreuung. Dabei gibt es vieles zu berücksichtigen. Beim Baden muss sie gucken, ob der Bauch des Frühchens ungewöhnlich gewölbt ist. Das könnte ein Zeichen für Bauchweh sein. Auch beim Trinken ist einiges zu beachten. Zum Beispiel darf das Baby kein livides Dreieck (blaues Dreieck) unter der Nase haben, da es wahrscheinlich dann das Atmen vergessen hat.
Ein lautes Piepen und schon wartet die nächste Aufgabe
Beim Füttern könnte man die süßen, teilweise nur 1800 Gramm leichten Babys stundenlang beobachten, doch dazu bleibt keine Zeit, denn die anderen Frühchen sind auch noch hungrig oder unzufrieden.
Ein lautes Piepen und schon wartet eine neue Aufgabe auf die Kinderkrankenschwester. Eilig guckt sie, aus welchem Raum der Alarm kommt, damit sie zum Beispiel rasch das betroffene Kind dazu bringen kann, dass sein Herz wieder schneller schlägt. Das muss alles natürlich schriftlich festgehalten werden.
Elternbetreuung ist ebenfalls enorm wichtig und bei einigen Schwestern sehr beliebt. Wenn die kleinen Patienten neu auf die Station kommen, haben die Eltern viele Fragen. Was geschieht mit meinem Kind? Wann darf unser Liebling wieder nach Hause? Wann dürfen wir das Baby selber füttern und pflegen? Diese Fragen werden natürlich alle gerne von den Schwestern beantwortet.
Mal sitzen und Kraft tanken
Wieder ein akustisches Signal, doch dieses Mal kümmert sich eine andere Schwester um das betroffene Kind. Das ist aber nicht immer der Fall, da meistens nur zwei bis drei Schwestern für ungefähr 13 Babys zuständig sind. Da die Dienste zwischen sieben und zehn Stunden lang sind, braucht jeder Mal eine Pause. Mal sitzen, essen und Kraft tanken. Doch dann ist wieder ein Weinen zu hören. Das Essen wird unterbrochen und das kleine, so süße Baby wird beruhigt. Danach kann die Schwester versuchen, sich ein wenig zu erholen. Doch dann klingelt das Telefon und die Schwester wird mit einem Arzt zum Kaiserschnitt gerufen. Wie man sieht, in diesem Beruf tritt nie Langeweile auf.
MC-Reporterin Stine Keune, Klasse: 8a, Walburgisgymnasium Menden, Menden
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