Wenn im Haus kein Platz für die Wärmepumpe ist, bietet sich unter Umständen die Garage an. Dabei sollte jedoch einiges beachtet werden.
- Wo kann man eine Wärmepumpe aufstellen?
- Je nach Art der Wärmepumpe kommen verschiedene Orte infrage – mitunter auch Garage oder Carport
- Dabei müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden
Berlin. Wer über die Installation einer Wärmepumpe nachdenkt, steht über kurz oder lang vor der Frage, wo diese denn aufgestellt werden soll. Entscheidend für den Installationsort ist die Art der Wärmepumpe. Einige Modelle müssen im Außenbereich aufgestellt werden, andere wiederum im Innenbereich – bei manchen Varianten ist beides möglich.
Gerade bei Wärmepumpen, die im Inneren des Hauses aufgestellt werden, stellt sich allerdings häufig die Platzfrage. Was wenn in Keller oder Hauswirtschaftsraum nicht genügend freie Fläche zur Verfügung steht? In solchen Fällen könnte auch die Garage eine Option sein – dabei müssen allerdings einige Dinge beachtet werden.
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Wärmepumpe: Bestimmte Modelle können auch in der Garage aufgestellt werden
Grundsätzlich sei es möglich, eine Wärmepumpe in der Garage aufzustellen, sagt Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Das habe unter anderem den Vorteil, dass im Haus weniger Platz benötigt werde. Gegebenenfalls seien außerdem die Anforderungen an den Schallschutz leichter zu realisieren, so Weinhold. Infrage kommen dafür Luft-Wasser-Wärmepumpen in Monoblock-Bauweise, also solche bei denen alle Technik in nur einem Gerät verbaut ist.
Bezeichnung der Förderung | Zuschuss in Prozent |
Grundförderung ("Basis-Zuschuss") | 25 |
Heizungs-Tausch-Bonus | 10 |
Wärmepumpen-Bonus | 5 |
Summe aller staatlichen Zuschüsse | 40 |
"In jedem Fall muss auf eine korrekte Zu- und Abführung der Luft geachtet werden, hierfür braucht es innerhalb einer Garage eine kanalgestützte Luftführung ins Freie. Die Öffnungen müssen so platziert sein, dass ein Kurzschluss zwischen Zu- und Abluft ausgeschlossen ist", sagt Weinhold. Unter einem Kurzschluss verstehen Fachleute in diesem Zusammenhang, dass dieselbe Luft, die von dem Gerät ausgeblasen wird auch wieder eingesogen wird.
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Vorgaben zum Lärmschutz müssen beim Aufstellen der Wärmepumpe eingehalten werden
Zudem seien, wie auch bei anderen innen aufgestellten Wärmepumpen, Öffnungen in den Außenwänden notwendig, die möglichst an einer anderen Wand liegen sollte. Genau das könnte bei einer Installation in der Garage einer der Nachteile sein, da die Kanäle je nach Geräteleistung recht viel Platz einnehmen, so der BWP. Insbesondere bei Garagen, die an das Haus angrenzen könnte das problematisch werden. Zudem sei eine Verbindung ins Gebäude notwendig, um dieses mit Heizwärme und Warmwasser versorgen zu können.
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Wichtig ist auch: An allen Standorten, an denen Wärmepumpe aufgestellt werden, müssen die Vorgaben zum Lärmschutz eingehalten werden. Wenn die Wärmepumpe in der Garage installiert wird, muss also darauf geachtet werden, dass die Garage ausreichend schallisoliert ist, sodass Nachbarn nicht gestört werden.
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Aufstellung in der Garage muss unter Umständen genehmigt werden
Neben der Garage eignet sich theoretisch auch ein Carport für die Aufstellung einer Wärmepumpe. Hier könnten sowohl Monoblock-Geräte für die Außenaufstellung als auch Split-Geräte, also solche, die sich aus einem Innen- und einem Außenteil zusammensetzen, zum Einsatz kommen, sagt Weinhold. Die Überdachung des Außengeräts könne allerdings die Schallausbreitung negativ beeinflussen, was bei der Planung zu berücksichtigt werden müsse.
Ganz grundsätzlich gilt außerdem: Bei der Aufstellung muss die Garagenverordnung des jeweiligen Bundeslandes beachtet werden. Dort ist festgelegt, zu welchen Zwecken eine Garage genutzt werden darf und zu welchen nicht. Unter Umständen muss für das Aufstellen einer Wärmepumpe in der Garage zunächst eine Genehmigung beantragt werden – oftmals darf diese nämlich ausdrücklich nur zum Abstellen von Kraftfahrzeugen genutzt werden. (csr)
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