Hagen. Der achtjährige Julian hat das Downsyndrom. MC-Reporterin Lea Dogan hat ihn besucht und gesehen, wie toll seine Familie und er den Alltag leben.
Das Leben ist wie eine verschlossene Tür, man weiß nie, was dahinter ist. So ging es auch den Eltern von Julian (Name geändert). Sie dachten, sie würden ein gesundes Kind bekommen, doch plötzlich wurde alles anders als gedacht und sie bekamen die Diagnose Down-Syndrom.
Wie die Familie mit Julians Diagnose umgeht
Julian leidet an einem kleinen Herzfehler. Sein Arzt aber glaubt, dass sich der Fehler wieder legt. Viele betroffene Kinder lernen spät Laufen und Sprechen, Julian ist einer davon. Er hat ein eher rundes Gesicht und eine weniger ausgeprägte Nase als ein Kind ohne Behinderung. Die Augen sind häufig mandelförmig und klein. Daher wurde früher von Mongolismus gesprochen. Heute ist das eine Diskriminierung.
Mit drei Jahren hat Julian seine ersten Schritte gemacht. „Wir haben viel daran gearbeitet, dass Julian das Laufen erlernt und sind zwei Mal pro Woche zur Krankengymnastik gegangen und haben auch zu Hause fleißig trainiert,“ sagen seine Eltern.
Darüber hinaus hat Julian eine Muskelschwäche, die die Bewegung, die Motorik und die Entwicklung beeinflusst. „Das Sprechen ist auch kein großes Problem mehr, da Julian früh zu einer Logopädin gegangen ist und sich dadurch gut mit Worten verständigen kann. Als Julian noch nicht gut sprechen konnte, hat er es sich mit Gebärdensprache und Zeichen leichter gemacht,“ erklärt seine Mutter.
So meistert Julian seinen Schulalltag
Julian ist in eine Regelschule integriert. Das heißt, dass er eine Schule besucht, auf der größtenteils Kinder ohne Behinderung sind. Für Kinder mit einer Behinderung ist es oftmals nicht einfach, auf eine Regelschule zu gehen, da sie oft angeguckt werden als wären sie anders. Sie sind anders, das stimmt, jedoch sind sie keine schlechten Menschen. Jeder Mensch ist anders, jeder hat seine Stärken und Schwächen und jeder geht anders damit um.
Julian und Kinder mit Behinderungen generell haben oft Angst ausgeschlossen zu werden und versuchen trotzdem sich einzubringen. In der Schule wird dies sichtbar. Julian ist anders, jedoch möchte er genauso unterrichtet werden wie die anderen, da er sich sonst unwohl fühlt in der Gegenwart der anderen.
Wenn die nicht behinderten Kinder ein Arbeitsblatt bekommen, fragt Julian nach demselben. „Wenn er ein anderes bekommt, ist es sehr schwer für ihn, dies zu akzeptieren“, erklärt sein Vater. Zudem ist es für behinderte Kinder (in diesem Fall mit Down-Syndrom) sehr wichtig, einen geregelten Tagesablauf zu haben, an dem sie sich orientieren können. Auch wenn er sich nicht durchgängig konzentrieren kann.
Die Lehrer in der Schule sollten diesen Kindern ein genauso gutes Gefühl geben wie den anderen und ihnen das Lernen interessant machen, da sie sonst die Lust verlieren, die Mitarbeit verweigern und sie sich stur stellen.
MC-Reporterin Lea Dogan, Klasse 11, Gesamtschule Haspe, Hagen
>> INFO DOWN-SYNDROM
- Das Down-Syndrom ist eine angeborene Behinderung, sie wird auch Trisomie 21 genannt. Ein Fehler einer Ei- oder Samenzelle führt meist zum dritten Chromosom 21. Das dritte Chromosom ist zu viel, daher auch Trisomie 21. Es gibt viele unterschiedliche Befunde beim Down–Syndrom.
- Die freie Trisomie 21 ist die Häufigste (ca. 95% der Fälle). In diesem Fall ist die Behinderung nicht erblich. Bei zwei von 100 Kindern ist nachweisbar, dass es erblich ist.
- Ein weiteres Merkmal des Down-Syndrom sind die Hände: Sie sind meist eher breit mit kürzeren Fingern und haben eine Furche, die bei nicht betroffenen Kindern nicht zu sehen ist.
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